Dank eines frühen Tores von Patrick Herrmann gewann Mönchengladbach gegen Mainz. Ein perfekter Pass von Reus reichte den Borussen, um das Spiel zu entscheiden und Anschluss an die Spitzengruppe zu halten. Den Zuschauern bot sich ein Spiel mit viel Tempo, in dem Mainz zum Großteil dominierte, Gladbach jedoch die besseren Chancen hatte und eine absolut sattelfeste Abwehr aufbot.
Im Duell zwischen Borussia Mönchengladbach und dem FSV Mainz 05 traf die Überraschungsmannschaft der laufenden Saison auf die des Vorjahres. Die „Fohlen“ konnten nach dreiwöchiger Verletzungspause mit Marco Reus wieder auf den Mann zurückgreifen, der wohl als zentrale Figur des Gladbacher Erfolges betrachtet werden durfte. Er sollte helfen, die Pleite am vorherigen Spieltag vergessen zu lassen und die Hinrunde mit einem Sieg zu beenden. Das gleiche Ziel hatte der Gast aus Mainz, der vor allem aber auch seine Serie von fünf ungeschlagenen Spielen hintereinander ausbauen wollte. Die erste Chance bot sich den 05ern: Nach nur dreißig Sekunden vertändelte Havard Nordveidt den Ball im defensiven Mittelfeld, Mainz schaltete schnell um, doch Allagui zielte beim Abschluss über das Tor. Die Borussia näherte sich dem Tor zum ersten Mal in der dritten Minute, als Arango einen Abpraller aus der Distanz ebenfalls zu hoch ansetzte. Besser machte es nur zwei Minuten später Patrick Herrmann. Von Reus mit einem genialen Pass zentral in den Strafraum geschickt, behielt der Borusse allein vor Torhüter Wetklo die Nerven und tunnelte ihn mit der Schuhspitze. In der Folge wurde Mainz das spielbestimmende Team und erarbeitete sich ein Übergewicht im Mittelfeld. Doch Gladbach stand in der Defensive sicher, sodass ein Distanzschuss von Kirchhoff (15.) noch eine der besseren Möglichkeiten war. Nach rund zwanzig Minuten war Mainz weiter überlegen, die Gastgeber hatten dagegen seit ihrem Führungstreffer keine nennenswerte Strafraumszene mehr vorzuweisen. Erst als bereits eine halbe Stunde gespielt war, bot sich den Fohlen eine weitere Chance, doch Hermann zögerte beim Abschluss zu lange und wurde abgeblockt (30.). Kurz vor der Pause sorgten zwei Szenen noch einmal für Aufregung, beide jedoch mit negativem Beigeschmack: Zuerst trafen sich die Knie von Svensson dem anstürmenden Hanke. Der Mainzer Abwehrspieler hatte zwar Glück, dass er ohne Gelbe Karte davon kam, er verletzte sich allerdings so schwer, dass er vom Platz getragen und ausgewechselt werden musste (40.). Nur wenige Minuten später hätte es Strafstoß für die Borussia geben müssen, doch nach einem Foul von Polanski an Neustädter blieb Schiedsrichter Gagelmanns Pfeife zu Unrecht stumm.
Auch nach dem Seitenwechsel setzte Mainz seinen dominanteren Auftritt fort, Caliguiri scheiterte kurz nach Wiederanpfiff mit einem Aufsetzer (45.). Nur wenig später legte sich 05-Trainer Thomas Tuchel mit Gagelmann an und musste dern Rest des Spiels von der Tribüne aus verfolgen (49.). Knapp zehn Minuten später hatte sich eine ausgeglichene Partie entwickelt, denn auch Gladbach suchte nach rund einer Stunde endlich wieder den Weg nach vorne. Das sollte sich in einer Doppelchance auszahlen: Nach Unstimmigkeiten im Mainzer Strafraum legte Reus auf Arango ab. Dessen Schuss aus knapp 15 Metern klärte Wetklo mit einer klasse Parade (66.), den darauf folgenden Eckball verpassten Neustädter und Jantschke nur knapp (68.). Auf der anderen Seite spielte sich Mainz ein ums andere Mal schön nach vorne, doch sobald sie in die Nähe des Gladbacher Strafraumes kamen, trafen sie auf eine bärenstarke Borussen-Abwehr. So vereitelte vor allem Innenverteidiger Dante einige Mainzer Angriffe, wie zum Beispiel in der 74. Minute, als er Allagui im eigenen Strafraum fair den Ball vom Fuß grätschte. In der letzten Viertelstunde boten beide Mannschaften hochwertigen Tempofußball, jedoch ohne sich hundertprozentige Chancen herauszuspielen. Mit dem erhöhten Tempo mehrte sich auf beiden Seiten auch der Einsatz, was allerdings eher unschöne Auswirkungen hatte. Erst sorgte Marco Reus für Sorgenfalten bei Verantwortlichen und Fans, als er sich in einem Zweikampf am Knie verletzte und nicht mehr weiterspielen konnte (83.). Dann war Zdenek Pospech Auslöser einer Schreckskunde: Nach einem Zweikampf in der Luft prallte der Mainzer mit Arango zusammen und verlor kurzzeitig das Bewusstsein, konnte aber nach zwei Minuten Orientierungslosigkeit wieder mitspielen (89.). Größere Schwierigkeiten hatte da schon Gladbachs Keeper ter Stegen, der sich nach einem Foul von Bungert gleich mehrmals vor Schmerzen am Boden krümmte (90.), aber ebenfalls bis zum Abpfiff durchhielt. Borussia Mönchengladbach setzte sich am Ende also dank eines frühen Tores knapp mit 1:0 durch und ging auf Rang vier in die Winterpause. Der FSV musste sich indes vorwerfen, vor allem in der ersten Halbzeit nicht mehr aus der eigenen Überlegenheit gemacht zu haben.
Lisa Ramdor
Pinto fordert den Ball, aber Soldo entschließt sich zu einem Fehlpass.
— Bela Rethy