Erste Standort~bestimmungen

von Günther Jakobsen16:30 Uhr | 07.08.2009

Wie stellt sich Überraschungsmeister Wolfsburg bei der Titelverteidigung an? Ist der FC Bayern wieder für einen Alleingang gut? Wo steht Hoffenheim nach seiner ersten, wechselvollen Saison? Frischen die Aufsteiger die Bundesliga auf? Was erreicht Magath in Schalke? Mischt Werder wieder oben mit? Nicht nur wir können diese Fragen nicht beantworten – und das ist gut so: Hauptsache wieder Bundesliga!

Bereits zum Saisonauftakt stehen eine ganze Reihe reizvoller Vergleiche auf dem Spielplan. Nicht zuletzt das Eröffnungsspiel am Freitag, in dem mit Titelhalter Wolfsburg und dem VfB Stuttgart zwei Kandidaten auf vordere Platzierungen den Weg kreuzen. „Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir unter die ersten Fünf kommen wollen“, hält Armin Veh fest und erwartet gegen seinen Ex-Klub aus dem Schwabenland „Ein sehr, sehr enges Spiel.“ Als Kandidat für vordere Platzierungen darf auch der BVB betrachtet werden, auf dessen neuen Stürmer Barrios man gespannt sein darf. Ein Angreifer steht auch im Mittelpunkt beim Gegner der Dortmunder: Lukas Podolski feiert seine Wiedergeburt als FC-Stürmer. Die Begegnungen der abgelaufenen Saison zwischen Rekordmeister FC Bayern und dem Sensationsteam der Vorrunde aus Hoffenheim waren hochklassige Angelegenheiten. Den Münchenern wird, wie üblich, die Favoritenrolle im Meisterschaftsrennen zugeschustert, während Hoffenheim nach dem Absturz in der Rückserie als schwer einschätzbar zu betrachten ist. Unterschiedlich bewertet wird auch, was Felix Magath kurzfristig als starker Mann beim FC Schalke bewirken kann. Die Knappen reisen zum Saisonstart zum Aufsteiger 1. FC Nürnberg, dessen Coach Michael Oenning auf ein Ende der langen Misserfolgsserie gegen Schalke (zuletzt gewann der Club im März 1999) hofft: „Die wollen gewinnen, wir wollen gewinnen - am Ende soll´s für uns nicht nur ein Versuch sein …“

Erneute Versuche sich in der Erstklassigkeit zu etablieren unternehmen die Bundesliga-Rückkehrer FSV Mainz und SC Freiburg. Die 05er, die sich mit Jupp Heynckes’ Schützlingen von Bayer Leverkusen messen müssen, überraschten die außenstehende Fußballwelt mit der Entlassung von Trainer Jörn Andersen (Nachfolger wurde Thomas Tuchel), unmittelbar vor dem Saisonstart. In Freiburg gibt der Hamburger SV seine Visitenkarte ab, der durch seine Europapokal-Qualifikationsspiele den leichten Vorteil bereits absolvierter Pflichtspiele hat. Hertha BSC wird nachweisen müssen, dass man ohne die torgefährlichen Voronin (zurück nach Liverpool) und Pantelic (noch ohne Klub) eine ansprechende Trefferquote aufbringt. Rückkehrer Artur Wichniarek nimmt bei den Berlinern seinen zweiten Anlauf. Gegner sind die Kicker von Hannover 96, deren dramatische Auswärtsschwäche erst gegen Ende der vergangenen Spielzeit (Siege beim VfL Bochum und KSC) Linderung erfuhr. Bochum startet gegen die Gladbacher. Trainer Marcel Koller kann dem Saisonauftakt zumindest in einer Hinsicht zufrieden entgegen blicken: Alle 25 aufgeführten Akteure stehen zur Verfügung. Bei den Gästen ist man zuversichtlich, dass auch Stürmer-Neuverpflichtung Raul Bobadilla eingesetzt werden kann. Ob Claudio Pizarro (zuletzt von Chelsea ausgeliehen) nochmals im Bremer Trikot auflaufen wird ist unklar. Aber selbst wenn der Peruaner noch käme, steht bei Werder durch den Abgang Diegos (Juventus) ein veritabler Umbruch an. Die Youngster Özil und Marin sollen schwerpunktmäßig das Offensivspiel der Grün-Weißen ankurbeln. Zu Gast im Weserstadion ist die Frankfurter Eintracht, die in der letzten Saison zwei üble Abfuhren (jeweils 0:5) von den Hansestädtern einfingen. „Wir dürfen am Samstag nicht allzu großen Respekt vor Bremen zeigen, denn dann erschlagen sie einen mit ihrer spielerischen Klasse“, empfiehlt Eintracht-Coach Michael Skibbe, um eine vergleichbare Pleite zu vermeiden.

André Schulin



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— Manuel Baum nachdem er vor dem 17. Spieltag aufgrund von nur zwei Punkten Rückstand auf die internationalen Plätze zu Augsburgs Europapokalambitionen gefragt wurde