Im Spitzenspiel der Gruppe A trifft die deutsche Nationalelf auf die Türkei. Ein Gegner, der noch etliche Spieler im Kader hat, die Joachim Löws Mannen im Halbfinale der EM 2008 das Leben schwer machten.
Als „Duell der Gruppenfavoriten, auf das ganz Europa schaut“ bezeichnet Guus Hiddink, der die Türken seit August 2010 trainiert, die Partie in Berlin. Bislang trafen sich beide Auswahlmannschaften 18 Mal. Zwölf Partien gingen an die DFB-Elf; drei türkische Erfolge und drei Unentschieden vervollständigen die Statistik. Nachdem sowohl Türken als auch Deutsche ihre zwei Auftaktspiele erfolgreich gestalteten, geht es im ersten Aufeinandertreffen darum, sich einen Vorteil im Kampf um den Gruppensieg zu verschaffen, der allein die sichere EM-Qualifikation bedeutet.
Viele Profis, die ihr Geld bei ausländischen Klubs verdienen, hat Hiddink nicht gerade in seinem EM-Qualifikationskader. Dies sind außer den in der Bundesliga beschäftigten Altintop-Zwillingen Hamit (FC Bayern) und Halil (Eintracht Frankfurt), sowie dem Dortmunder Spielmacher Nuri Sahin, nur noch zwei weitere Aktive: Die Stürmer Mevlut Erding (Paris St. Germain) und Tuncay Sanli (Stoke City). Alle anderen Kandidaten kann der niederländische Weltenbummler in den Pflichtspielen der türkischen Süper Lig unter die Lupe nehmen, die derzeit von Bursaspor angeführt wird, dem amtierenden Meister. Es war der erste Titelerfolg für den erst 1963 aus der Fusion von fünf am Marmara-Meer gelegen Klubs entstandenen Verein. In der Nationalelf spiegelt sich Bursaspors Erfolg noch nicht wieder. Lediglich Abwehrspieler Ömer Erdogan (früher bei St. Pauli und Hessen Kassel) und Stürmer Sercan Yildirim wurden nominiert.
Die größte internationale Erfahrung können die Routiniers Emre Belözoglu (Fenerbahce) und Nihat Kahveci (Besiktas) in die Waagschale werfen, die neben ihren Länderspielkarrieren auch langfristig im Ausland spielten. Emre blickt auf jeweils dreijährige Intermezzi in der Serie A (Inter Mailand) und der Premier League (Newcastle United) zurück, derweil Nihat in Spaniens Primera Division (Real Sociedad und FC Villarreal) auf Torejagd ging.
André Schulin
Er hat ihn uns gestern Abend schon vorgeführt, damit wir vor dem Spiel heute keinen Lachkrampf kriegen.
— Ulf Kirsten, Bayer Leverkusen, über den legendären blauen Anzug von Christoph Daum.