Den fünf schlecht gestarteten Klubs bietet ein Sieg am vierten Spieltag die Möglichkeit den Anschluss zu halten. In den Partien Nürnberg gegen Frankfurt und Schalke vs. Bayern geht es indes darum, Spitzenpositionen zu wahren.
Praktizierte Chancengleichheit: Allen vier am Donnerstag aktiven Europa-League-Startern wurde gleichermaßen Regenerationszeit zugestanden; was in der Konsequenz drei Sonntagsspiele bedeutet. Mit dem Westduell Bayer Leverkusen gegen Mönchengladbach treffen zwei EL-Teams direkt aufeinander, während der VfB Stuttgart (bei Werder Bremen) und Hannover 96 (bei 1899 Hoffenheim) Gastspielreisen antreten. Der VfB muss sich wieder nach einer Alternative für Ibisevic umsehen, der in der Liga gesperrt ist. Ob Torun (Muskelverhärtung) dafür in Frage kommt, konnte Bruno Labbadia noch nicht beantworten. Auch Hannover muss einen wichtigen, aber gesperrten Akteur ersetzen (Huszti). Dass es in Sinsheim bei den letztplatzierten Hoffenheimern genauso gefährlich werden kann wie in Enschede, hat Lars Stindl im Hinterkopf: „Wir wissen natürlich, dass sie schlecht gestartet sind. Aber genau deshalb ist Hoffenheim ein umso gefährlicherer Gegner für uns.“
Eröffnet wird der vierte Spieltag mit der Begegnung zweier noch ungeschlagener Teams. Nürnberg (2 Siege/1 Remis) empfängt die mit drei Siegen perfekt gestarteten Frankfurter: „Die Mannschaft ergänzt sich gut und hat viele talentierte Spieler“, lobt Dieter Hecking und erwartet „Eine Aufgabe, die viel von uns abverlangen wird.“ Gästecoach Armin Veh ist ein Spieler des Gegners besonders aufgefallen: „Sie haben ein kopfballstarkes Team und mit Kiyotake einen Spieler der überragende Standards schlägt.“
Aufsteiger Fortuna Düsseldorf ist ebenfalls noch ungeschlagen und empfängt den Tabellennachbarn SC Freiburg. „Die Saison ist nicht schlecht angelaufen“, kommt es Norbert Meier angesichts von fünf Zählern und null Gegentoren leicht über die Lippen. Ob der angeschlagene Torwart Fabian Giefer gegen die Breisgauer zur Verfügung steht, wusste Meier noch nicht. Tabellennachbarn mit weniger erfreulichen Auftaktspielen treffen beim Vergleich FSV Mainz gegen den FC Augsburg aufeinander. Beide Teams fuhren jeweils erst einen Zähler ein. „Dieses anstehende Spiel ist sehr wichtig…“, schwört Thomas Tuchel die 05er ein. „Es wird kurz- und mittelfristig die Weichen stellen.“ Die Weichenstellung des VfL Wolfsburg vor der Saison ist mit der bisherigen Bilanz (je ein Sieg, Remis und Niederlage) nicht vereinbar - gegen Aufsteiger Greuther Fürth will Felix Magath daher nur einen Heimsieg gelten lassen. „Man weiß ja, dass gerade Aufsteiger oftmals unterschätzt werden“, warnt er jedoch davor, von einem Selbstläufer auszugehen.
Größere Aufmerksamkeit wird den Spielen Hamburger SV vs. Borussia Dortmund sowie dem Spitzenspiel FC Schalke gegen Bayern München zukommen. Größere Sorgen macht sich Huub Stevens noch um Jones (Sprunggelenksverletzung) und Huntelaar (erkältet): „Es wird bei beiden eng bis Samstag“, fürchtet er, dass im Duell der CL-Klubs wichtige Spieler ausfallen könnten. Beim FCB fällt Ribery möglicherweise aus. Jupp Heynckes sieht seine Mannschaft gefordert: „Das wird die schwierigste Aufgabe, die wir bis dato zu lösen hatten.“ Dass der BVB die bislang schwierigste Herausforderung für den kriselnden HSV wird, darf allein schon aufgrund der hervorragenden Serie der Schwarzgelben (31 Erstligaspiele ohne Niederlage) angenommen werden. „Wir haben nichts zu verlieren“, setzt Thorsten Fink deshalb folgerichtig auf Understatement. Die Dortmunder Weidenfeller und Gündogan mussten aufgrund einer Erkältung kürzer treten, das bedeutet laut Jürgen Klopp jedoch nicht zwangsläufig, dass ihr Einsatz in Hamburg gefährdet ist.
Wäre Stefan nicht erfolgreicher Bundesligaprofi geworden, wäre er heute sicherlich ein gefeierter Chefkoch, wahrscheinlich in irgendeinem Golfhotel im schönen Oberfranken.
— Bayer Leverkusens Sportchef Rudi Völler über BL-Torschützenkönig Stefan Kießling, der ein Kochbuch herausbrachte.