Als Tabellenelfter befindet sich der 1. FC Köln auf einem guten Weg, das triste Dasein als Fahrstuhlmannschaft zu beenden. Das Fundament legten die Geißböcke vor der Saison, als sie ein glückliches Händchen auf dem Transfermarkt hatten.
Mit Ausnahme von Sergiu Radu, Wilfried Sanou und Manasseh Ishiaku, der aufgrund einer Verletzung nur in den letzten drei Partien eingesetzt werden konnte, in der Rückserie aber zur ersten Elf zählen dürfte, wurden alle Verpflichtungen zu uneingeschränkten Stammkräften. Während Womé und Brecko auf den Außenbahnen überzeugten, erwiesen sich Mittelfeldstratege Petit und Pedro Geromel, der vom portugiesischen Klub Vitoria Guimaraes an den Rhein wechselte, als echte Volltreffer. Endgültig an die raue Luft im Oberhaus gewöhnt hatten sich die Kölner allerdings erst am sechsten Spieltag, als sie den FC Schalke nach einer starken Vorstellung mit 1:0 bezwangen. Anschließend wurden gegen Gladbach (2:1) und Cottbus die Saisonsiege drei und vier eingefahren. Der entscheidende Mann beim 1:0-Triumph über die Lausitzer war der zurzeit an einer Achillessehnenentzündung laborierende Angreifer Milivoje Novakovic, der seit dem krankheitsbedingten Ausfall Ümit Özats die Kapitänsbinde trägt und für zehn der lediglich 19 Tore verantwortlich war. Da nur Novakovic und der zwei Mal erfolgreiche Petit mehr als einen Treffer erzielten, hofft Trainer Christoph Daum für die Rückrunde vor allem auf Ishiaku.
Ihre schwächste Phase hatten die Geißböcke vom 13. bis zum 16. Spieltag, als sie sich nacheinander den ambitionierten Teams aus Bremen, Hoffenheim, Berlin und Hamburg geschlagen geben mussten. Trotz der Niederlagenserie befand sich Köln immer noch im Mittelfeld der Tabelle und konnte diese Position zum Abschluss durch einen extrem wichtigen 2:1-Sieg beim VfL Bochum festigen. Überhaupt präsentierte sich der FC mit vier Dreiern auf fremdem Terrain sehr auswärtsstark. Der Schlüssel zum Erfolg und insgesamt 22 Zählern, die einen einigermaßen beruhigenden Neun-Punkte-Vorsprung auf den von Cottbus belegten Relegationsplatz bedeuten, war die stabile Defensive, in der der routinierte Petit für Ordnung sorgte und Geromel und Mohamad eines der besten Innenverteidigerduos der Liga bildeten. Um ab der kommenden Saison auch im vorderen Bereich höheren Ansprüchen gerecht zu werden, bemühen sich die Verantwortlichen intensiv um die Rückkehr des verlorenen Sohnes Lukas Podolski vom FC Bayern, die aller Voraussicht nach in Kürze bekannt gegeben wird.
Christian Brackhagen
I am more Romanian than you!
— Christoph Daum als Nationaltrainer Rumäniens, zu einem Journalisten.