DFB-Team

Essen wieder dran

von Günther Jakobsen07:47 Uhr | 09.05.2008

Weil sowohl Braunschweig als auch Magdeburg nicht siegten und Dortmund wie erwartet verlor, feierte Rot-Weiss Essen einen goldenen Sieg und hat nun wieder reelle Chancen auf einen Platz in Liga drei. Im Süden räumte Ingolstadt Verfolger Aalen aus dem Weg und schuf Platz für den FSV Frankfurt, der überraschend klar in Unterhaching gewann. Auch Sandhausen lauert weiter.

Regionalliga Nord
Im Kampf um den Aufstieg ließen die Favoriten diesmal nichts liegen. RWO tat bereits am Dienstag seine Pflicht und sprang mit einem 4:0 in Wolfsburg an die Spitze, die sich Rot-Weiß Ahlen aber kaum weniger souverän gleich zurücknahm: Di Gregorio (58.) und Lars Toborg mit seinem 22. Saisontor (90.) besorgten den 2:0-Auswärtssieg in Dortmund. Auch die Verfolger aber siegten ungerührt. So fertigte Erfurt den SC Verl mit 3:0 ab und hielt seinen Abstand von drei Zählern auf den zweiten Platz aufrecht, musste sich aber noch hinter Union Berlin anstellen, das am Donnerstag dank dreier Biran-Tore (30./56./64) das Ostduell gegen Dresden gewann (4:2) und neuer Dritter wurde. Fortuna Düsseldorfs Hürde war besonders hoch, doch brachten die Rheinländer es fertig, aus einem 0:1-Rückstand in Emden noch einen 2:1-Auswärtssieg zu schmieden und rangieren weiterhin in unmittelbarer Nähe zu den Aufstiegsplätzen. Anders als Wuppertal, das sich mit einem 4:3-Zittererfolg über Cottbus ein wenig befreite, rutschte Emden damit in gefährliche Nähe zum gefürchteten Strich, hatte ebenso wie Dortmund aber wiederum Glück, dass die lauernden Teams nicht gewannen. Eintracht Braunschweig zum Beispiel stand gegen Lübeck vor einem Pflichtsieg und konnte zum ersten Mal überhaupt in dieser Saison in das Feld der ersten Zehn vorstoßen. Auch eine zweimalige Führung aber reichte nicht aus, weil Lübecks Oppermann noch in der 83. Minute das für die Gäste ehrenhafte, aber wertlose 3:3 erzielte; umso größer war die Chance, die der 1.FC Magdeburg beim 0:0 in Babelsberg vergab. So kam es also, dass Essen, das vor zwei Wochen noch für erledigt erklärt worden war, ein großes Stück des Grabens plötzlich zuschütten konnte. Und tatsächlich: Dank der Treffer von Sören Brandy (57.) und Sercan Güvenisik (75.) bog RWE einen 0:1-Rückstand gegen den HSV noch um, hält nun nur noch drei Punkte Rückstand auf Rang zehn und hat sogar eine Begegnung weniger absolviert als der größte Teil der Konkurrenz.

Regionalliga Süd
Gleich vier der ersten fünf Teams waren diesmal unter sich und rangen um die besten Karten im Aufstiegskampf. In Ingolstadt standen sich Thorsten Fink und Edgar Schmitt gegenüber bzw. der Tabellenführer und sein schärfster Verfolger VfR Aalen. Ein umstrittener Handelfmeter brachte den FCI zeitig in Führung und warf Aalen so sehr aus der Bahn, dass es gleich noch das 0:2 schlucken musste. Beide Tore erzielte Stefan Leitl (7./17.). Das Anschlusstor des 39-Jährigen Okic (84.) kam schließlich zu spät und konnte nicht mehr verhindern, dass Aalen seinen zweiten Platz verlassen musste. Einnehmen konnten diesen der FSV Frankfurt, der seinen neunten Auswärtssieg dieser Runde aber nicht bei irgendwem errang, sondern bei der zuletzt prächtig erblühten SpVgg Unterhaching. Gleich mit 4:1 setzten die Hessen sich durch und verhinderten damit Hachings Überholvorgang. Zumal auch Stuttgart bei Hessen Kassel nicht gewann (1:1), profitierte davon der SV Sandhausen, der mit seinem 2:1 in Siegen endgültig in den Aufstiegskampf zurückkehren konnte. Für den anderen Schauplatz war dies durchaus von Bedeutung, denn statt mit drei Punkten direkt auf Platz zehn zu springen, stürzten die Sportfreunde bis auf Rang 15 ab. Neu in die Verlosung kam dafür der SV Elversberg, der mit seinem Sieg über Reutlingen (1:0) zu einem der Gewinner des Spieltags wurde. Ein anderer waren die Amateure der Münchener Löwen. Manuel Duhnke hieß der Mann, dessen Doppelpack die unberechenbaren Kickers auf deren eigenem Platz erledigte (30./72.) und der die Spannung im Klassenkampf damit auf die Spitze trieb. Nach wie vor hat einzig Schlusslicht Oggersheim Gewissheit, in welcher Liga es nächstes Jahr antreten wird.

Maik Großmann



Die Welt ist nicht voll von Gewinnern. Hoffentlich ist die Welt voll von Ausprobierern. Ich bin glücklich damit.

— Jürgen Klopp