Fast raus

von Günther Jakobsen13:09 Uhr | 24.11.2011

Die 1:2-Niederlage beim FC Arsenal warf den BVB ans Tabellenende der Gruppe F zurück. Da Piräus zeitgleich Marseille bezwang, blieb den Schwarzgelben die minimale Restchance, am letzten Spieltag sogar noch das Achtelfinale zu erreichen. Zunächst jedoch, und zwei Verletzungen trugen erheblich dazu bei, verdüsterte sich der Dortmunder Europapokal-Horizont.

Gute 20 Minuten lang konnte Jürgen Klopp mit dem Spielverlauf recht zufrieden sein. Der Vorsatz der Borussen, ein gutes Ergebnis aus London mitzunehmen, schien keineswegs unrealistisch. Die Schwarzgelben ließen den Ball flüssig durch die eigenen Reihen laufen und entwickelten mehr Initiative als die „Gunners“, auch wenn es hüben wie drüben an klaren Torchancen mangelte. Zwei Ausfälle innerhalb kurzer Zeit warfen den BVB-Spielfluss dann aus der Bahn: Nach einem unglücklichen Zusammenprall mit Vermaelen erlitt Bender einen zweifachen Kieferbruch, der für ihn den Rest der Hinserie aus dem Spielbetrieb nahm. Leitner ersetzte ihn der 25. Minute. Knapp fünf Minuten später musste auch Götze das Handtuch werfen. Ein „Pferdekuss“ von Song hatte dem Dortmunder das Laufen unmöglich gemacht, Perisic sprang ein (29.). Zweier Säulen im Mittelfeld beraubt, verlor der BVB den Faden. Arsenal konnte jedoch kein Kapital aus Dortmunds Malaise schlagen und nennenswerten Druck ausüben. Kurz vor der Pause musste allerdings Weidenfeller mitspielen, um sich rechtzeitig vor van Persie das Leder zu schnappen.

Eine kalte Dusche erwischte den deutschen Meister unmittelbar nach Wiederbeginn. Zunächst hatten die Schwarzgelben einen Angriffszug erfolgreich durchgebracht und Kagawa stürmte auf halblinks in den gegnerischen Sechzehner. Sein Flachschuss wurde jedoch von Szczesny pariert (48.). Ein Geniestreich von Song, der am linken Flügel drei Dortmunder narrte, brachte urplötzlich die Gastgeber in Führung. Die Flanke des Kameruners kam genau passend für van Persie, der sich hochschraubte und Weidenfeller, der die Hände nicht mehr entscheidend an das Leder brachte, per Kopf zum 1:0 überwand (49.). Eine erkennbare Veränderung auf das Spielgeschehen übte dieser Treffer nicht aus. Dortmund fehlte die Kompaktheit, entschlossen auf eine Wende zu drängen und Arsenal war offensichtlich auch nicht in der Lage, sich nun als souveräner Spielgestalter zu präsentieren. In den Torräumen spielte sich wenig ab und alles steuerte auf das Ende dieser chancenarmen Partie zu, da wirkten sich zwei Abwehrschwächen noch positiv auf die Torquote aus. Den ersten Lapsus erlaubten sich die Schwarzgelben, die van Persie nach einem Eckball sträflich unbewacht ließen. Vermaelens Kopfballverlängerung war somit eine willkommene Einladung für den Niederländer seinen zweiten Treffer zu markieren (86.). In der Nachspielzeit ließen sich dann zwei „Gunners“ an der Seitenauslinie den Ball recht dilettantisch wegschnappen. In dieser Szene ließ der BVB seine Offensiv-Qualitäten aufblitzen: Blitzschnell wurde in die Spitze gespielt, das Leder trotz Bedrängnis erfolgreich abgeschirmt (Lewandowski) und direkt abgeschlossen (Kagawa). Eine Anhebung der sehr dünnen Achtelfinalchance brachte der 1:2-Treffer jedoch nicht.

André Schulin



Es wird Zeit, dass die gesperrten Schiedsrichter wieder ran dürfen.

— Erich Ribbeck, Trainer FC Bayern München. Der Haken: Es gab keine gesperrten Schiedsrichter...