DFB-Team

Fast wie erwartet

von Günther Jakobsen15:26 Uhr | 28.03.2011

Überraschungen? Nahezu eine Fehlanzeige. In fast allen 19 Qualifikationsspielen des Wochenendes setzten sich die Favoriten durch. Belgiens Erfolg in Österreich kam vielleicht etwas unerwartet, auch noch die Niederlage Kroatiens in Georgien. Serbien klinkte sich in Gruppe C wieder in den Kampf um Platz 2 ein.

Österreich vergab eine bis dahin sehr vielversprechende Position. Zwar behielten die Alpenkicker immer noch ein Spiel in Hinterhand, doch mit einem Erfolg über die nun punktgleichen Belgier wäre man dem zweiten Gruppenplatz um einiges näher gekommen. In den ersten Minuten beider Spielhälften entschied sich die Partie. Erstmals ließ sich die Deckung der Gastgeber in der 6. Minute versetzen und der aus dem Tor geeilte Macho faustete schließlich ins Leere, als Witsel per Hinterkopf Belgiens Führung anvisierte. Der Mittelfeldakteur von Standard Lüttich war auch in der 50. Minute zur Stelle, um weitgehend unbehelligt den 2:0-Endstand zu markieren. Mit der deutlichen Führung im Rücken stabilisierten sich die Gäste; Österreich kam kaum noch zu nennenswerten Torchancen. Deutschlands klarer 4:0-Heimsieg gegen Kasachstan vergrößerte den Vorsprung der Löw-Truppe in Gruppe A beträchtlich.

In Gruppe B wurde die Lage noch enger als zuvor. Das torlose Remis zwischen Armenien und Russland, in dem beide Teams Möglichkeiten zum Sieg ausließen, hielt sowohl die Gastgeber (8 Punkte) noch gut im Rennen, als auch die Russen (10), die ihre Führung allerdings einbüßten, da die Slowakei (1:0 in Andorra) und Irland (2:1 gegen Mazedonien) auf Augenhöhe heranrückten. Ein knapper 1:0-Sieg in Slowenien genügte Italien (13 Punkte), um sich in Gruppe C souverän abzusetzen. Abgesehen von den Färöern (1) konnten sich alle anderen Gruppenteilnehmer ihre Hoffnungen auf Platz 2 erhalten, auch die Serben, die ihr Heimspiel gegen Nordirland vor fast komplett leeren Rängen mit 2:1 gewannen. Als Folge der Fan-Randale aus dem Italiengastspiel waren keine Zuschauer zugelassen, gleichwohl tummelte sich ein Häuflein nordirischer Fans im Stadion, das eine nicht unverdiente 1:0-Pausenführung bejubeln durfte (40., McAuley). Nach Wiederbeginn drehten Treffer von Pantelic (65.) und Zoran Tosic (74.) der mittlerweile agileren Gastgeber das Spiel noch um. Frankreich (12 Punkte) setzte sich als Erster der Gruppe D noch ein Stückchen weiter ab. Wie im Hinspiel gelang ein glanzloser 2:0-Sieg über Luxemburg. Weißrussland blieb nach der 0:1-Niederlage in Albanien auf seinen acht Zählern sitzen, gleichauf nun mit den Albanern. Bosnien-Herzegowina (7) fuhr den nötigen Dreier gegen Rumänien ein (2:1), um seine Chancen auf Platz 2 aufrecht zu halten.

Neben der klaren Führung der Niederländer (15 Punkte), die einen unangefochtenen 4:0-Sieg in Ungarn einspielten, blieb in Gruppe E aufgrund der unterschiedlichen Anzahl absolvierter Partien noch vieles offen. In Gruppe F kamen alle Teams auf fünf Spiele - wesentlich aussagekräftiger wurde die Lage nach dem Wochenende indes nicht. Selbst die viertplatzierten Israelis (7 Punkte) durften nach dem 2:1-Sieg gegen Lettland noch nicht abgeschrieben werden. Georgien (9) wahrte dank seines 1:0-Heimsieges gegen Kroatien (10) seine Chancen auf eine vordere Endplatzierung, während Spitzenreiter Griechenland (11) auf den letzten Drücker einer Blamage entging. Im Gastspiel auf Malta drückte Torosidis das Leder per Kopf zum 1:0-Erfolg ins Netz, als die 94. Minute lief.

Lampards Elfmetertor (7.) sowie Bents (15.) aus kurzer Distanz erzielter Treffer zum 2:0-Endstand im Gastspiel in Wales (noch ohne Punkt) verhalfen England (10 Zähler) zum gleichen Punktstand mit der am Wochenende spielfreien Vertretung Montenegros. Da Bulgarien und die Schweiz sich torlos Unentschieden trennten und jeweils nur vier Zähler sammelten, reduzierte sich das Geschehen in Gruppe G vollends auf einen Zweikampf. Norwegen vergab die Chance, im Heimspiel gegen Dänemark seine Führung in der Gruppe H auszubauen. Die Skandinavier trennten sich 1:1 remis. Das 0:0 zwischen den abgeschlagenen Teams aus Zypern und Island warf diese Mannschaften endgültig aus dem Rennen.

Ein satter Linksschuss Plasils brachte Tschechien etwas überraschend in Granada in Führung (28.). Europameister Spanien holte sich aber doch noch die Punkte, weil Villa, der zuvor einige Möglichkeiten ausgelassen hatte, zunächst nach einem Dribbling von der Sechzehnerlinie traf (68.) und kurz darauf einen Foulelfmeter in Cechs Kasten unterbrachte (72.). Weitere Spiele gab es in der Gruppe I nicht.

André Schulin



Ich habe nichts gegen Elfmeterschießen, solange ich nicht antreten muss. Ich kann mich nämlich nicht entscheiden, ich mag beide Ecken.

— Matthias Sammer