Wer an diesem Samstag auf die vermeintlichen Favoriten gesetzt hatte lag richtig: Tabellenführer Leverkusen siegte in Köln, Bremen und Stuttgart jeweils 3:0 gegen Mainz und in Frankfurt, Wolfsburg bezwang Hannover torreich mit 4:2 und Schalke hatte beim Derby in Dortmund mit 1:0 die Nase vorn. Im Spitzenspiel zwischen dem HSV und dem FC Bayern setzten sich am Abend die Hanseaten durch.
Tollen Derby-Fußball vermisste man über weite Strecken beim Aufeinandertreffen des 1. FC Köln mit Bayer Leverkusen, doch es gab am Ende keine Nullnummer, obwohl es lange Zeit darauf hinauslief. In der 82. Minute kam Rolfes halblinks im Strafraum an einen durchgesteckten Ball und traf über den Innenpfosten zum Sieg. Maniche (Köln) sah nach einer Tätlichkeit kurz vor dem Abpfiff noch glatt Rot.
Im zweiten West-Derby musste Borussia Dortmund den entscheidenden Treffer der Gäste wesentlich früher hinnehmen. Ein gute halbe Stunde war in der ausgeglichenen, keineswegs hochklassigen Partie verstrichen, dann kam Altintop über links zu einer flachen Flanke, Farfan setzte sich gegen Schmelzer durch und das Tor des Tages war Realität. Schalke bestätigte damit seine zuletzt gute Bilanz bei den Borussen.
Sechs Tore machten das Niedersachsen-Derby VfL Wolfsburg gegen Hannover 96 zu einer unterhaltsamen Angelegenheit. Die letzte Hoffnung für die Gäste machte Dzeko in der 62. Minute mit dem vorentscheidenden 4:2 zunichte. Bis dahin hatten die verletzungsgeplagten 96er überraschend gut mitgehalten in der Wölfe-Deckung einige Blößen offengelegt und sich immer wieder von den Rückständen erholt und verkürzt. Misimovic, Gentner und Hasebe trafen neben Dzeko für den VfL, während Balitsch per Kopf und ein Eigentor von Madlung für Hannover zählten.
Eine mittelprächtige Leistung reichte Werder Bremen, um den 1. FSV Mainz 05 mit 3:0 nach Hause zu schicken. Die offensiv harmlosen 05er lagen zur Pause durch ein schön heraus gespieltes Tor von Aaron Hunt (38.) zurück und mussten nach dem Seitenwechsel noch zwei Kopfballtreffer von Pizarro hinnehmen. Bremen meldete sich in der Spitzengruppe, Mainz fiel ins Mittelfeld zurück.
Gegen den zuletzt enttäuschenden VfB Stuttgart kam Eintracht Frankfurt nicht wirklich in die Partie und musste seine erste Saisonschlappe schlucken. Entscheidender Mann auf dem Platz war der VfB-Nachwuchsstürmer Julian Schieber, der die Grundlage des schwäbischen Erfolgs mit seinen Treffern in der 17. und 31. Minute legte. Mit einem satten Distanzschuss machte Hitzlsperger (54.) den Sack nach dem Wechsel zu. Spätestens nach dem Platzverweis für Russ (33.) war das Spiel für die Hessen nicht mehr zu gewinnen.
In einer kampfbetonten, selten auf hohem Niveau stattfindenden Auseinandersetzung zwischen dem Hamburger SV und dem FC Bayern München verteidigten die Rothosen ihre Tabellenführung durch ein Tor von Petric (72.), dem der Ex-Bayer Zé Roberto auflegte. Die Gäste hatten leichte Vorteile im ersten Durchgang, während sich der HSV durch eine deutliche Steigerung nach dem Seitenwechsel den Sieg verdiente.
Die Meisterschaft in Deutschland wird dieses Jahr und wahrscheinlich relativ häufig über den FC Bayern München gehen.
— Gladbach-Coach Marco Rose.