Acht Jahre war der FC St. Pauli weg - weg aus der ersten Liga. Zwischenzeitlich stand der Kultklub sogar vor der Insolvenz. Ausgerechnet der ehemalige „Klassenfeind“ Bayern München trug mit einem Benefizspiel zur Sanierung des Weltpokalsiegerbesiegers bei.
Präsident Conny Littmann und Trainer Holger Stanislawski stellten den Verein auf solide Beine und führten ihn innerhalb von nur drei Jahren aus der dritten Liga ins Fußball-Oberhaus. Das Millerntorstadion wird derzeit modernisiert. Zum ersten Mal (abgesehen von der Saison 1977/78) können die St. Paulianer das Bundesliga-Lokalderby gegen den Hamburger SV zu Hause austragen.
Littmann trat zwar im Mai als Präsident zurück, aber Trainer Stanislawski blieb dem Verein genauso erhalten wie der Großteil der Aufstiegsmannschaft. Von den Neuzugängen sind Gerald Asamoah (Schalke 04) und Torwart Thomas Kessler (1. FC Köln) derzeit verletzt. Vor allem der Ausfall des ehemaligen Nationalspielers (Sehnenteilabriss) trifft die Freibeuter hart. Der WM-Teilnehmer von 2002 und 2006 überzeugte in der Vorbereitung mit seiner bulligen Spielweise.
Wie im Vorjahr der 1. FC Nürnberg verstärkte sich auch der FC St. Pauli mit Fin Bartels (Hansa Rostock), Moritz Volz (vereinslos) und Carlos Zambrano (Schalke 04) nur punktuell. Dass im Winter personell nachgelegt werden muss, erscheint wahrscheinlich. Denn St. Pauli droht der Klassenkampf vom ersten bis zum letzten Spieltag, vielleicht sogar darüber hinaus in der Relegation. Im Pokal zogen die Hamburger schon in der ersten Runde den Kürzeren - gegen den Viertligisten Chemnitzer FC (0:1). Bleibt zu hoffen, dass sie trotzdem ihrem erfrischenden Offensivfußball auch in Liga eins treu bleiben können.
Voraussichtliche Aufstellung: Hain - Rothenbach, Zambrano, Morena, Oczipka - Boll, Lehmann - Asamoah (Bruns), Takyi, Naki - Ebbers
Ich liege nie falsch, ich habe eine sehr weiche Matratze zu Hause.
— Sky Austria-Experte Alfred ,,Fredl" Tatar