Köln will sich in Dortmund teuer verkaufen, Hannover seinen dritten Platz gegen die Bayern verteidigen, Freiburg die 40-Punkte-Marke knacken und der HSV den Mainzern den fünften Platz wegschnappen.
Kölns unverkennbarer Aufwärtstrend schlug sich bislang vor allem in den Heimpartien nieder. "Wir dürfen uns nicht zu sicher fühlen", warnt Nuri Sahin jedoch davor, dass Klassenprimus Borussia Dortmund vor eigenem Publikum von einem Selbstläufer gegen die „Geißbockelf“ ausgeht. Deren Coach Frank Schaefer will dem favorisierten Gegner die Stirn bieten: „Unser Ziel ist es, dort eine Leistung zu bringen, um jene Positivstimmung, die um Mannschaft und Verein entstanden ist, auch über das Wochenende hinaus aufrecht zu erhalten.“
Von Positivstimmung konnte beim FC Bayern zuletzt schwerlich gesprochen werden. Die Münchener stehen deshalb vor dem Gastspiel bei Hannover 96, wenn Tabellenplatz 3 zur Disposition steht, unter erhöhtem Druck. 96-Manager Jörg Schmadtke hält einen Erfolg der Niedersachsen für denkbar ("Einmal kann man die Bayern erwischen“), ist aber skeptisch, ob man bis Saisonende vor dem FCB stehen bleiben kann. Mit Ya Konan (angeschlagen) und Schweinsteiger (Gelb-Sperre) fehlen beiderseits wichtige Akteure. Bayer Leverkusen (gegen den VfL Wolfsburg) kann im Spätspiel des Samstags auf das Ergebnis aus Hannover reagieren. Ohne den gesperrten Vidal allerdings, stattdessen erstmals mit dem Ex-Leverkusener Helmes auf der Gegenseite.
In den anderen vier Partien des Samstags geht es vornehmlich darum, Punkte gegen den Abstieg zu sammeln. Speziell das Spiel Frankfurt gegen Kaiserslautern, ohnehin meist von erhöhter Brisanz geprägt, führt gleich zwei Teams gegeneinander, die aufgrund ihrer letzten Resultate mit dem Rücken zur Wand stehen. Stuttgart empfängt den frisch gebackenen Pokalfinalisten Schalke und Mönchengladbach will gegen die seit drei Spielen sieglosen Hoffenheimer einen Rettungsanker auswerfen. Wahrscheinlich wird im Tor erneut der Wechsel von Bailly (Knieprobleme) zu Heimeroth anstehen. St. Pauli hat nach wie vor Personalsorgen und muss beim seit sechs Spielen ungeschlagenen Club auch noch auf Asamoah verzichten (Bronchitis).
Wieviel Auftrieb die glücklich erreichte 2:2-Punktteilung gegen Leverkusen vermittelt hat, wird Werder Bremen im Gastspiel beim SC Freiburg nachweisen müssen. „Wir wollen den Haken an unser Saisonziel machen, 40 Punkte“, hält SC-Coach Robin Dutt dagegen. Im zweiten Sonntagsspiel würde der Hamburger SV auch gern einen vorläufig gültigen Haken hinter das erklärte Saisonziel „Internationaler Startplatz“ (Armin Veh: „Wir wollen den fünften Platz“) machen. Ein Sieg über den FSV Mainz könnte bei entsprechender Tordifferenz den Platztausch mit den Gästen bewirken. In der Hinserie war es der HSV, der die Siegesserie der 05er stoppte und damit eine Bundesligabestmarke vereitelte. Gästecoach Thomas Tuchel wollte keinen Tipp abgeben, war sich jedoch in einem sicher: „Das Spiel endet nicht 0:0.“
Es fühlt sich tatsächlich für uns wie eine Meisterschaft an. Der Pokal ist nicht da, aber wir nehmen irgendwelche Blumenvasen und haben Biergläser in der Hand.
— Max Eberl zum Erreichen der Champions-League-Qualifikation.