Fortsetzung der düsteren Hertha-Serie

von Günther Jakobsen11:57 Uhr | 17.03.2007

Spielerisch ließ die Partie zwischen den beiden Bundesliga-Ostklubs zwar zu Wünschen übrig, doch an Intensität, Kampfeskraft und Dramatik mangelte es kaum. Dass am Ende die Lausitzer die Nase vorne hatte, lag an der schlechten Chancenverwertung der Herthaner, am vorzüglichen Torwart Tremmel und an Energie-Knipser Radu, der einmal mehr zur rechten Zeit am rechten Ort war.

Ohne den an den Nachwirkungen einer Gehirnerschütterung leidenden Torhüter Piplica, der vom Ex-Herthaner Gerhard Tremmel ersetzt wurde, ließen es die Gäste zu Beginn ruhig angehen, setzten auf Sicherheitsfußball. Die Berliner dagegen wollten sich unbedingt auch daheim wieder einmal mit einem Sieg zurückmelden, denn zuletzt wurden im Olympiastadion alle Punkte den Gästen aus München bzw. Mainz überlassen. Tremmel musste sich demzufolge bereits in der 5. und 8. Minute gewaltig strecken, um Schüsse von Dardei und Pantelic zu meistern. Cottbus hatte gegen die druckvoll angreifenden Hausherren anfangs doch seine liebe Mühe, wurde dann allerdings stetig sicherer, kam selbst aber erst nach einer halben Stunde zu einer eigenen, guten Tormöglichkeit. Da Silva verfehlte per Kopf das Tor von Fiedler jedoch aus nur drei Meter Entfernung. Derweil musste sich Tremmel gegen Gilberto (33.), Pantelic (37.) und nochmals Pantelic (42.) behaupten, der zwar zum Schuss gekommen, allerdings vor dem Abschluss von McKenna regelwidrig an den Textilien gezerrt worden war. Ohne diesen zwingenden Elfmeter blieb es dann beim 0:0 zur Pause.

Bestmöglich schockten die Gäste die Herthaner kurz nach dem Wiederanpfiff. Über Munteanu und Kioyo wurde die Berliner Deckung aufgerissen, denn der Flachpass des Kameruners auf Radu führte in der 47. Minute zum Erfolg. Der bis dahin völlig unscheinbare Rumäne stand genau richtig für den Abstauber zum 1:0. Eine für Energie optimale Konstellation am Anfang des zweiten Durchgangs, denn das war ihr Spiel: aus einer massiven Defensive heraus auf gelegentliche Gegenzüge zu warten. Hertha biss sich an dieser Vorgabe die Zähne aus. Es dauerte eine geraume Zeit, ehe es wieder zu wahren Möglichkeiten vor dem Tor von Tremmel kam, der sich bei Kopfstößen von Gimenez (70.) und Pantelic (71.) dann auch prompt wieder als großer Rückhalt profilierte. Nach diesen Möglichkeiten erzielten die Gastgeber zwar noch ein Tor durch Dejagah, doch Schiedsrichter Drees hatte zuvor ein Handspiel gesehen und verweigerte die Wertung des Treffers in der 81. Minute. Ansonsten bewährte sich die gute Deckungsarbeit der Lausitzer, die den knappen Vorsprung über die Zeit brachten und wichtige Zähler im Abstiegskampf einheimsten. Hertha dagegen entfernte sich weiter von den europäischen Geldtöpfen, hatte aus den letzten sechs Spielen nur einen mageren Punkt ergattert und ein düsteres Torverhältnis von 4:11 eingefahren.

Ulrich Merk



Wir müssen uns mal intern zusammensetzen und auf die Fresse hauen.

— Eugen Polanski Nach Hoffenheims 2:4 in Wolfsburg