Auch das dritte Spiel innerhalb von drei Wochen zwischen dem FCR 2001 Duisburg und dem 1. FFC Frankfurt entschieden die Duisburgerinnen klar für sich. 5:0 besiegten die „Löwinnen“ die angeschlagenen Frankfurterinnen im Nachholspiel der Bundesliga, nachdem sie den Triple-Sieger vergangene Woche aus dem Uefa-Pokal geworfen hatten.
5:0 – das ist ein Ergebnis, dass die Frankfurterinnen in den vergangenen Jahren in der Bundesliga regelmäßig in vergleichbarer Höhe einfuhren – allerdings als Sieger. Der Rekordmeister ist in der Krise, und die setzte sich auch beim Nachholspiel des 8. Spieltags vor 1240 Zuschauern in Duisburg fort. Zwar versuchten die Frankfurterinnen von Beginn an auf dem von Schnee bedeckten Feld Druck aufzubauen, doch die Duisburgerinnen ließen sich davon nicht lange beeindrucken. Verteidigerin Annike Krahn war es, die in der 13. Minute für den Führungstreffer sorgte. Zwei Minuten später startete Annemieke Kiesel in die Frankfurter Hälfte, wurde von Linda Bresonik mustergültig bedient und schoss zum 2:0 ein. Frankfurts Sarah Schatton und Kerstin Garefrekes kamen in der Folge einige Male vors Tor der Duisburgerinnen, doch entweder konnte Torhüterin Kathrin Längert klären oder der Ball traf die Latte. Dass den Duisburgerinnen das Fußballspielen derzeit einfach leichter fällt, zeigte sich dann in der 24. Minute. Alexandra Popp, gerade von der U17-WM mit der Bronze-Medaille zurückgekehrt, nahm FFC-Verteidigerin Sarah Günther mühelos den Ball ab, sprintete los und schoss flach ein: 3:0. Mit dem Ergebnis ging es in die Pause. In der zweiten Hälfte ließen die Duisburgerinnen dann nichts anbrennen. Simone Laudehr traf in der 48. Minute, die für Popp eingewechselte Turid Knaak sorgte in der 62. Minute für den 5:0-Endstand.
Angesichts der Duisburger Überlegenheit und seines weiterhin von Verletzungspech geplagten Kaders blieb Frankfurts Trainer Günter Wegmann im Anschluss nur, die Moral seiner Mannschaft zu loben. Die hatte sich tatsächlich lange nicht aufgegeben, aber weder die eigenen Chancen verwerten können noch ein Mittel gegen die offensiven Duisburgerinnen gefunden. Auch Birgit Prinz, auf der zentralen „6“ spielend, konnte nicht viel ausrichten. „Die Effektivität der Duisburgerinnen hat heute das Spiel entschieden“, konstatierte Wegmann. Man kann es Effektivität nennen – aber Duisburg zeigt derzeit weit mehr als das. Spielfreude, Ausgeglichenheit, Konstanz – Dinge, die Frankfurt vermissen lässt. So kann es sich Duisburg leisten, dass seine Topstürmerin Inka Grings (mit 11 Treffern Torjägerin der Liga) mal nicht trifft. „Dann treffen eben andere“, stellt eine zufriedene FCR-Trainerin Martina Voss fest.
An der Tabellensituation ändert das Ergebnis erst einmal nichts: Bayern München führt weiterhin mit 25 Punkten vor Turbine Potsdam (23). Darauf folgen der FFC Frankfurt (21) und der FCR Duisburg (19), der ein Spiel weniger absolviert hat. In Frankfurt hofft man nun auf die Winterpause. Zwei Spieltage sind bis dahin noch zu absolvieren. Eine erste Verstärkung hat der Klub bereits unter der Woche bekannt gegeben: Zum Jahresbeginn wechselt Nationalspielerin Ariane Hingst vom schwedischen Klub Djurgarden DF nach Frankfurt. Die 158-malige Nationalspielerin soll für Stabilität in der Abwehr sorgen.
Astrid Labbert
Die schwierigen Gegner haben wir hinter uns. Jetzt kommen dann Dortmund, Schalke, Leverkusen und Kaiserslautern.
— Stefan Effenberg, FC Bayern, nach Niederlagen gegen Abstiegskandidaten...