Nationalspielerin Popp: Geht «in eine sehr gute Richtung»

von Marcel Breuer | dpa08:15 Uhr | 14.07.2022
Sieht den Frauenfußball auf einem guten Weg: Nationalspielerin Alexandra Popp.
Foto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Nationalspielerin Alexandra Popp hat in der Debatte über eine gleiche Bezahlung für Frauen und Männer im Fußball auf die höheren Einnahmen der Männer verwiesen.

«Für uns ist erstmal am wichtigsten, dass wir professionelle Rahmenbedingungen haben, gute Plätze haben», sagte die 31-Jährige der «Bild» und ergänzte: «Man muss sagen, wir nehmen nicht dieselben Summen ein wie die Männer. Aber wenn ich sehe, wie sich unsere Einschaltquoten entwickeln, dann geht es in eine sehr gute Richtung.»

Während der aktuellen Europameisterschaft, bei der sich die deutschen Fußballerinnen vorzeitig den Viertelfinaleinzug gesichert haben, beschäftige sie das Thema gleiche Bezahlung nicht.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte auf Twitter gleiche Bezahlung für Frauen und Männer im Sport gefordert - besonders in Nationalteams. DFB-Direktor Oliver Bierhoff hatte daraufhin ein Gespräch mit dem SPD-Politiker angeregt und gesagt, er wolle den Kanzler «ein bisschen besser über die Zahlen» aufklären. Scholz ist zu einem Gespräch bereit.

Voss-Tecklenburg: Vermarkunserlöse «extrem weit auseinander»

Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg äußerte sich ähnlich wie Stürmerin Popp. «Zur Wahrheit gehört auch, dass die Vermarktungserlöse von Männern und Frauen, aus denen sich auch die Turnierprämien ergeben, extrem weit auseinanderliegen. Das ist leider noch Fakt», sagte sie der «Bild». So ist der Umsatz der Europäischen Fußball-Union UEFA durch TV-Rechte, Sponsoring und Tickets bei einer Europameisterschaft der Männer deutlich höher und damit auch die ausgeschütteten Prämien an die Verbände.

Der Deutsche Fußball-Bund ist um eine angemessenere Bezahlung der Frauen bemüht und setzte für die EM eine Rekordprämie aus: Beim Titelgewinn in England gehen jeweils 60 000 Euro an die Spielerinnen. Die deutschen Spieler hätten im vergangenen Jahr jeweils 400 000 Euro für den Titel kassiert.(dpa)



Mich haben im Fußball nur zwei Spieler zum Weinen gebracht: Diego Maradona und Ryan Giggs.

— Alessandro del Piero