Erneutes „Sommermärchen“? DFB erwägt nächste WM-Kandidatur

Gibt es nach 1974 und 2006 die nächste Heim-WM für die deutsche Nationalmannschaft? Zumindest mit der Idee setzt sich der Deutsche Fußball-Bund auseinander. DFB-Präsident Bernd Neuendorf ist aktuell beschäftigt mit der Bewerbung für die Frauen-EM 2029. Nebenbei erwähnte der 64-Jährige allerdings, dass er sich eine erneute Heim-WM bei den Männern vorstellen könnte.
Der Traum von der erneuten Heim-WM
1974 war die Freude groß, denn zum ersten Mal versammelten sich die Länder der Welt in (West-) Deutschland für eine WM. Für den DFB war dieser Schritt damals sehr wichtig. Nach den Olympischen Spielen 1972 war es das nächste große sportliche Turnier, das nach dem Weltkrieg in die Bundesrepublik Deutschland kommt. Der deutsche Fußball war auf einem Allzeithoch in diesen Jahren, so gewannen die Bayern nur ein paar Wochen vor Turnierstart den Europapokal der Landesmeister und ein Jahr später sollte Borussia Mönchengladbach den UEFA-Cup gewinnen. Das Turnier 1974 wurde ein voller Erfolg und Deutschland bezwang im Finale von München die Niederlande mit 2:1
Auch die WM 2006 blieb den Deutschen im Kopf. Das „Sommermärchen“ sollte den Fußball und sein Ansehen in Deutschland in nie vorhergesehene Höhen katapultieren. Trotz der Niederlage im Halbfinale gegen Italien. Nun könnte es sein, dass Deutschland erneut eine WM austragen könnte. Bern Neuendorf gegenüber der dpa dazu: „(…) natürlich kann ich mir grundsätzlich vorstellen, dass wir uns perspektivisch mit dieser Frage auseinandersetzen und schauen, unter welchen Rahmenbedingungen eine solche Bewerbung überhaupt denkbar ist“.
Konkurrenz aus Ozeanien?
Bereits vergeben sind die Weltmeisterschaften 2026 (USA, Kanada und Mexiko), 2030 (Marokko, Spanien, Portugal, Uruguay, Argentinien und Paraguay) und 2034, mit Saudi-Arabien. Die nächstmögliche WM wäre folglich die WM 2038. Der Verbandschef von Neuseeland hat sich im Mai 2025 bereits ins Gespräch gebracht. Andrew Pragnell schlug eine Kombination mit der USA vor, um das große Turnier stemmen zu können. Eine Kooperation mit Australien wäre aufgrund der Zugehörigkeit zur asiatischen Konföderation nicht möglich, da Saudi-Arabien 2034 ebenfalls zur AFC (Asian Football Confederation) gehört.
Neuendorf sieht allerdings den DFB im Vorteil: „Klar ist, dass es nur wenige Verbände in der Welt gibt, die die Infrastruktur haben, um ein solches Turnier mit 48 Mannschaften und den damit einhergehenden Anforderungen zu stemmen“. Könnte es somit die nächste Heim-WM für Deutschland geben? Spätestens nach der Vergabe der Frauen-WM 2029 wird dieses Thema erneut hochgekocht werden.