Ab der 19. Minute lief alles gegen die Gladbacher Gäste, die bis dahin die stärkere Elf stellten. Mit der 1:0-Führung im Rücken legte Freiburg seine Zurückhaltung ab und übernahm die Spielregie. Goalgetter Cisse, zweifacher Torschütze beim 3:0-Erfolg, sah Gelb, weil seine Teamkollegen ihn zu lange hochleben ließen.
Als die ersten 45 Minuten abgepfiffen wurden, musste Gladbach bereits ein bitteres Zwischenfazit ziehen. Man lag 0:2 hinten und musste zwei Spieler ersetzen. Aber der Reihe nach. Zwei Kopfball-Versuche in der Anfangsphase, einer auf jeder Seite, versprachen ein abwechslungsreiches Spiel. Heimeroth hielt zunächst Makiadis Kopfstoß ohne Probleme (3.), während Baumann Glück hatte, dass der freistehende Arango per Kopf das lange Eck verfehlte (6.). In der Folgezeit kamen die Gäste besser zum Zug, ließen das Leder gut durch die eigenen Reihen laufen und waren einer Führung näher. Da sich Schachten auf links jedoch von Nicu verladen ließ, konnte der Rumäne unbedrängt ins Zentrum flanken, wo Cisse höher sprang als die Gladbacher Abwehrspieler und per Kopf gegen den Spielverlauf das 1:0 markierte (19.). Zwei Minuten später bekam Brouwers einen Schuss von Rosenthal an den Kopf und musste einige Minuten behandelt werden. Bis kurz vor der Pause hielt er durch, wurde dann jedoch mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ins Krankenhaus gebracht. In der 32. Minute erwischte es auch noch Idrissou, der fast von einem Patzer Butschers profitiert hätte, dessen Kopfballrückgabe aufs eigene Tor zusegelte. Baumann und Idrissou sprinteten dem Ball hinterher und der Kameruner prallte dabei gegen den rechten Pfosten (Beckenprellung). Eine verunglückte Fangaktion Heimeroths machte das Missgeschick für die Gäste dann perfekt - Barth konnte problemlos zum 2:0 für die Freiburger abstauben (42.).
Schon mit dem 1:0-Treffer hatten sich die Kräfteverhältnisse geändert. Die Breisgauer gewannen sichtlich an Souveränität und zwangen nun die Gäste, der Musik hinterherzulaufen. Druckvoll auch der Wiedereinstieg nach der Pause, als Cisse und Rosenthal Gladbachs Abwehr nachhaltig in Alarmstimmung versetzten. Nach einem weiten, von rechts kommenden Flankenball segelte das Leder schließlich wie von einem Magnet angezogen zu Cisse, der am langen Pfosten aus kurzer Distanz zum 3:0 einschoss (59.) - spätestens hier war die Luft raus. Für die Gäste stand nur noch Schadensbegrenzung auf dem Plan. Freiburgs zweifacher Torschütze Cisse wurde unter stürmischem Beifall von den Rängen in der 80. Minute ausgewechselt und kassierte dabei eine gelbe Karte, da die Abschiedsprozedur etwas lang ausfiel. Das letzte sportliche Ausrufezeichen setzte Bastians in der 83. Minute, als er nach einem energischen Durchbruch aus 17 Metern an den linken Außenpfosten schoss.
André Schulin
Argentinien ist ausgeschieden, aber vielen älteren Mitbürgern ist das egal. Sie drücken immer noch Deutschland die Daumen.
— Harald Schmidt zum Vorrunden-Aus von Argentinien (WM 2002)