Früher Knackpunkt

Bielefeld ließ sich vom 0:1 total aus dem Konzept bringen und suchte gegen den klug spielenden KSC vergeblich nach einer passenden Antwort. Als Herzig dann endlich den Anschluss herstellte, war die Veranstaltung schon fast vorbei.
In der Anfangsphase wurde die Arminia ihrem Status als Heimmannschaft absolut gerecht. Sie nahm das Heft in die Hand, griff sehenswert über die Flügel an und wäre beinahe auch in Führung gegangen, doch Sebastian bzw. Franz versperrten der Kugel gerade noch den Weg zum einschussbereiten Christopher Katongo (4./8.). In der 16. Minute jubelten dann völlig überraschend die Gäste: Nachdem DSC-Schlussmann Eilhoff einen Versuch von Freis pariert hatte, verlängerte Lamey die folgende Ecke unglücklich zu Mittelfeldakteur Massimilian Porcello, der aus kurzer Entfernung locker einnetzte. Damit bekam die Begegnung ein ganz anderes Gesicht, denn die Karlsruher waren nun auf Betriebstemperatur und das Frontzeck-Team hatte seine spielerische Linie komplett verloren. Gefährlich wurde es für Jeff Kornetzky, der anstelle des an einer Gehirnerschütterung leidenden Miller das KSC-Gehäuse hütete, lediglich bei einem überhasteten Abschluss von Tesche (22.) und einem Pfostentreffer Katongos (37.). Die Badener waren unterdessen vorbildlich organisiert und rückten immer wieder fix in die gegnerische Hälfte vor. So auch in Minute 45, als Porcello das Visier bei seinem Distanzschuss allerdings zu hoch eingestellt hatte.
Karlsruhe startete entschlossen in den zweiten Durchgang und stellte die Weichen nach vergebenen Möglichkeiten durch Kennedy (47.) und Freis (50.) in der 52. Minute endgültig auf Sieg: Als Eilhoff einen Versuch von Kennedy mit letzter Kraft abwehrte, war Sebastian Freis zur Stelle und schob aus sieben Metern zu seinem vierten Saisontor ein. Die Arminen bemühten sich zwar redlich und kamen in Person des umtriebigen Katongo auch schnell zu zwei vielversprechenden Kopfballchancen (54./57.). Um die nach wie vor sicher stehende Defensivabteilung der Gäste dauerhaft in Verlegenheit zu bringen, fehlten ihnen aber die zündenden Ideen. Eine solche hatte auf der Gegenseite da Silva, dessen perfektes Zuspiel Freis jedoch nicht zum alles entscheidenden 3:0 nutzen konnte (67.). Somit durften die Bielefelder weiter hoffen und schafften in der 86. Minute tatsächlich noch den Anschlusstreffer durch einen Kopfball von Innenverteidiger Nico Herzig, der acht Zeigerumdrehungen zuvor eine dicke Gelegenheit hatte liegen lassen. Mehr gab es für den DSC allerdings nicht zu holen.
Christian Brackhagen