Fürth nach starker Gegenwehr bezwungen

von Günther Jakobsen12:16 Uhr | 21.03.2012

Zwei Tabellenführer, ein Ziel - das Finale in Berlin. Dass der Bundesligaerste aus Dortmund sich gegenüber dem Zweitligaprimus aus Fürth durchsetzte war nicht unverdient, aber allemal tragisch für die SpVgg.

Eines war von Beginn an festzuhalten: Greuther Fürth erstarrte keinesfalls in Ehrfurcht vor dem deutschen Meister. Man ging hohes Tempo und attackierte die Schwarzgelben sehr früh. Der BVB benötigte mehr als eine Viertelstunde, um einen ersten gezielten Abschluss auf das Tor der Gastgeber anzubringen; Kehls aus der Bedrängnis angesetztem Kopfball mangelte es allerdings an Druck, um Fürths Keeper Grün ernsthaft zu fordern (17.). Sehr viel konkreter war Dortmunds Chance aus der 31. Minute, als Kagawa nach Großkreutz’ Flanke aus Nahdistanz frei zum Kopfball kam, das Leder jedoch deutlich über den Querbalken setzte. Dortmund hatte sich mühsam eine leichte Feldüberlegenheit erarbeitet, in letzter Konsequenz gelang es den Fürthern jedoch fast immer, klare Einschussmöglichkeiten der Gäste zu vermeiden. Kurz vor dem Seitenwechsel kam „Kuba“ Blaszczykowski nach einer unsauberen Fürther Abwehraktion aus etwa 16 Metern zum Schuss, traf den Ball jedoch nicht voll und Grün hielt ohne Probleme (43.).

Nach der Pause ging auch vom kampfstarken Zweitligisten Torgefahr aus. Im letzten Augenblick kam Schmelzer per Kopf noch vor Nöthe an das Leder, nachdem der quirlige Sararer vom linken Flügel auf seinen Teamkollegen geflankt hatte (49.). Dann folgte eine Phase, in der die Torraumszenen blitzartig wechselten. Nach Lewandowskis starker Vorarbeit eröffnete sich zunächst Großkreutz eine gute Kopfballchance, die Grün mit guter Flugeinlage zunichte machte (56.). Kagawa, der einen Schuss aus der Drehung knapp neben den rechten Pfosten setzte (58.) und auf der Gegenseite Occean (61.), der nicht nur in dieser Szene das Visier ein wenig zu hoch eingestellt hatte, verpassten die Chancen jedoch. Danach gelang es beiden Seiten wieder weitestgehend - bei unvermindert hoher Lauf- und Einsatzbereitschaft - kitzelige Situationen schon im Ansatz zu unterbinden. Ausnahmen: Großkreutz kam in der 73. Minute aus 15 Metern zum Schuss (drüber) und Occean köpfte fünf Minuten später aus neun Metern übers Dortmunder Tor.

Die Nachspielzeit bestätigte den Eindruck der vorangegangenen 90 Minuten: Fürth lieferte dem BVB kämpferisch ein Duell auf Augenhöhe, und auch in Sachen Ballbehandlung machten die Akteure des Zweitliga-Tabellenführers eine gute Figur. Insgesamt kamen die Gastgeber in der 30-minütigen Zugabe sogar häufiger aussichtsreich vors gegnerische Tor. Die Zuversicht im Lager der Franken, das Elfmeterschießen zu erreichen, stieg berechtigterweise. Vor diesem Hintergrund führte man in der 118. Minute einen Torwarttausch durch, da Fejzic gegenüber Grün als der bessere „Elfmeterkiller“ galt. Allein, der Kroate kam nicht mehr dazu, dies unter Beweis zu stellen. In den letzten eineinhalb Minuten drückte der BVB die Fürther hinten rein und die letzte Aktion - danach wurde das Spiel nicht mehr angepfiffen - bereitete der Partie ein für die Gastgeber bitteres Ende. Der Schuss des eingewechselten Gündogan prallte vom Pfosten gegen den Rücken des machtlosen Fejzic - und von dort über die Linie.

André Schulin



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