Bundesliga - News

Gala der Sbornaja

von Günther Jakobsen23:49 Uhr | 08.06.2012

Russland verschaffte sich mit einem 4:1-Erfolg über Tschechien eine gute Basis für den Gruppensieg. Dick Advocaats Kicker überzeugten dabei mit feinen Offensivaktionen und guter Ballbehandlung. In der Defensive wurden die Russen allerdings nicht ernsthaft geprüft.

Fast eine Viertelstunde lang machte Tschechien das Spiel; eine klare Torchance holte die Elf von Trainer Michal Bilek dabei allerdings nicht heraus. Dann ergriff die russische Sbornaja die Initiative - und krempelte die Kräfteverhältnisse komplett um. Die erste gute Kombination verpuffte noch ohne Erfolg, als der an diesem Tag im Abschluss unglückliche Kerzhakov am rechten Pfosten vorbei zielte (14.). Der nächste Angriff aber saß. Kerzhakovs Kopfball, gegen Cechs Laufrichtung gesetzt, prallte vom rechten Pfosten ab, doch Dzagoev knallte den Abpraller knackig zur 1:0-Führung in die Maschen (15.). In der 19. Minute hätte der Youngster nach einem klasse Konter erhöhen müssen, schoss aber rechts vorbei. Auf der Gegenseite sorgte zwischendurch Rezeks Kopfball nach einer Ecke Tschechiens für Gefahr, doch Russlands Keeper Malafeev stand gut (22.). Ein starker Spielzug der Russen - Arshavin spielte den Ball abschließend wunderbar für Shirokov in die Lücke - führte dann zum verdienten 2:0 der Sbornaja. Shirokov lupfte die Kugel über Cech hinweg (24.). Einen weiteren Treffer der Russen konnte Kadlec in letzter Sekunde verhindern, als er Kerzhakov entscheidend störte (33.).

Mit großem kämpferischen Einsatz hatte Tschechien sich gegen die spielerische Überlegenheit der Sbornaja gewehrt und konnte auf 1:2 verkürzen. Plasil schickte einen perfekten Steilpass auf Pilar in den russischen 16er. Der künftige Wolfsburger ließ Malafeev abgebrüht aussteigen und schob ein (52.). In der Folgezeit wechselte das Geschehen ständig hin und her. Tschechien mühte sich um den Ausgleich, derweil Russland große Konterchancen ausließ (64. und 70., Kerzhakov). Rosickys Distanzschuss aus der 75. Minute bereitete Malafeev einige Mühe, in dieser Situation hätte das Spiel einen anderen Verlauf nehmen können. Nachdem der für Kerzhakov eingewechselte Pavlyuchenko jedoch für Dzagoev aufgelegt und dieser zum 3:1 getroffen hatte (79.), war der Erfolg des Favoriten nicht mehr gefährdet. Ein energischer Soloauftritt Pavlyuchenkos, der Hubnik versetzte und aus 15 Metern knallhart zum 4:1-Endstand traf (82.), raubte schließlich Tschechien den letzten Glauben an eine Wende.

André Schulin



Das schaue ich mir gar nicht erst an, da warte ich einfach nur, bis in Köln gehupt wird.

— Stefan Raab über das WM-Spiel Türkei gegen Senegal