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Galas Konter knackten Königsblau

von Günther Jakobsen01:14 Uhr | 13.03.2013

Nach der 2:3-Heimniederlage gegen Galatasaray Istanbul verpasste der FC Schalke 04 den Einzug ins Champions-League-Viertelfinale. Die Knappen konnten die gute Ausgangslage aus dem Hinspiel (1:1) nicht nutzen, und der Sturmlauf in der zweiten Halbzeit warf zu wenig Erträgliches ab.

In Gedenken an eine türkische Familie, die bei einem Hausbrand im schwäbischen Backnang ums Leben gekommen war, liefen beide Mannschaften in Trauerflor auf. Die Schalker wollten zunächst wie im Hinspiel durch Zustellen und Verschieben die gegnerische Offensive in den Griff bekommen. Doch sie wurden von den aggressiv eingestellten Istanbulern in den ersten Minuten überrannt. Königsblau hatte Glück, dass der Tritt von Kolasinac ans Bein von Burak Yilmaz im Strafraum ungestraft blieb (6.). Lediglich wenige Sekunden später zwang Drogba mit seinem Schuss S04-Schlussmann Hildebrand nicht nur zur ersten Parade (6.), sondern auch die Knappen dazu, ihre abwartende Haltung abzulegen. Galatasaray blieb jedoch erst einmal die gefährlichere Mannschaft. Der türkische Renommierklub kam mit langen Bällen leicht zu Torchancen. Die Möglichkeit durch Selcuk Inan vereitelte Hildebrand (13.). Umso wichtiger schien es für die Gelsenkirchener, dass sie just in dieser Phase in Führung gingen. Nach einer Ecke bekamen die Löwen vom Bosporus den Ball nicht aus ihrem Fünf-Meter-Raum, und Neustädter beförderte die Kugel über den am Boden liegenden Galatasaray-Keeper Muslera ins Tor (17.). Mit der Führung im Rücken gingen die Hausherren zumindest härter in die Zweikämpfe. Höger, der Vertreter des gelbgesperrten Jones, trat im wahrsten Sinne des Wortes in die Fußstapfen des Schalker „Aggressiv-Leaders“ und holte sich früh eine Gelbe Karte ab (14.). Der verletzte Stoßstürmer Huntelaar wurde dagegen im Spiel der Königsblauen vermisst. Gegen weit aufgerückte Gäste durften die Gelsenkirchener über die Außenbahnen kontern. Doch in der Mitte fehlte ein Zielspieler, der als Stoßstürmer aufgestellte Pukki war es jedenfalls nicht. Und auf der Gegenseite kamen die Istanbuler dem Schalker Tor immer näher und drehten die Partie innerhalb von nur fünf Minuten. Nach einem kurz ausgeführten Freistoß knallte ausgerechnet der ehemalige Schalker Hamit Altintop den Ball aus 30 Metern aufs Tor der Königsblauen, der Distanzkracher sprang vom rechten Innenpfosten in die Maschen (37.). Dann leistete sich Neustädter in der gegnerischen Hälfte einen schlechten Querpass, der als Pressschlag abgefälscht weit in der Schalker Hälfte landete. Burak Yilmaz setzte sich im Laufduell gegen Höwedes durch und brachte dann die Kugel an Hildebrand vorbei sowie im Tor unter (42.).

In der zweiten Halbzeit warfen die Hausherren alles nach vorne. Gleichzeitig waren sie anfällig für gegnerische Konter. Hildebrand verhinderte mit einem Klassereflex gegen den tückisch abgefälschten Schuss von Burak Yilmaz die Vorentscheidung (52.). Mit zunehmender Spieldauer in der zweiten Hälfte drängten die Ruhrpottler den türkischen Rekordmeister immer mehr in die Defensive zurück und wurden torgefährlicher. Draxler tanzte bei seinem Sololauf zwei Gegenspieler aus und touchierte dann den linken Außenpfosten (61.). Nach Högers Lattentreffer bekam Gala den Ball nicht aus der Gefahrenzone, Pukki setzte gegen Muslera nach, Uchida legte quer zu Bastos, und der Brasilianer schob überlegt zwischen zwei Verteidigern zum 2:2 ins leere Tor ein (63.). Obwohl im direkten Gegenzug der Distanzversuch des anderen prominenten Istanbuler Winterneuzugangs Sneijder am linken Pfosten vorbeistrich (64.), wirkten die Gelb-Roten müde und sorgten kaum mehr für Entlastung. In der Schlussphase wollten sie lediglich das Tempo verschleppen und auf Zeit spielen. Der Spielfluss wurde zumindest so zerhackt, den druckvollen Schalkern der Wind aus den Segeln genommen. Der wieder einmal starke Draxler war bei seinen zwei Vorstößen dem ins Viertelfinale bringenden Treffer noch am nächsten (66., 76.). Bei Galatasaray konterten die eingewechselten, noch frischen Kräfte. Amrabat scheiterte an Hildebrand (84.), Umut Bulut brachte die Kugel in der letzten Minute der fünfminütigen Nachspielzeit zum 3:2-Siegtreffer für die Gäste im Tor unter.

Senthuran Sivananda



Wir müssen aufpassen, dass diese Seifenoper nicht das Niveau der Auseinandersetzung zwischen Dieter Bohlen und Thomas Anders erreicht.

— BVB-Präsident Dr. Gerd Niebaum über die Schlammschlacht mit Superstar Marcio Amoroso.