Ein Transfercoup zwischen Bayern und Werder vor der Saison ermöglichte Torsten Frings die Rückkehr zu dem Klub, bei dem seine Karriere so richtig anlief und Valerien Ismael den Sprung zu seinem Wunschverein. Im Toppspiel kämpfen beide Spieler gegen ihre Ex-Kameraden um die Tabellenführung.
FC Bayern als Traumziel
„Es war ein großes Ziel von mir, beim FC Bayern zu spielen“, bekannte Valerien Ismael, nachdem er von der Weser an die Isar gewechselt war. Ganz ähnliche Worte - mit der Einschränkung, problemlos beim BVB (zu dem er 2002 gewechselt war) weiterspielen zu können - fand im Juni 2004 auch der damalige Ex-Werderaner Torsten Frings, nachdem es in Dortmund, gewiss auch bedingt durch die Finanzkrise des BVB, nicht wie erhofft gelaufen war: „Jeder Spieler hat das Ziel, irgendwann in München zu spielen.“ Dieses Ziel erreichte Frings, konnte mit den Bayern in der abgelaufenen Saison sogar den angestrebten Double-Erfolg (Meisterschaft und Pokal) feiern. Doch erkannte Frings („Meine Mentalität hat nicht zu Bayern gepasst“), dass er beim Hochglanzverein nicht an der richtigen Adresse war und nahm hocherfreut die Gelegenheit wahr, seinen Beruf wieder in Bremen ausüben zu können.
Frings: Nur wenige Mitspieler von damals
Die Wechselchance eröffnete sich durch Ismaels Verlangen, fortan die Stiefel für den FC Bayern zu schnüren. Schweren Herzens stimmten die Werder-Offiziellen dem Transfer zu, da der Franzose zu einem Stützpfeiler der Elf avanciert war, der, wie die aktuelle Situation nachdrücklich unterstreicht, schwerlich adäquat zu ersetzen ist. Die Rückkehr von Frings erleichterte den Abschied. Wie von Trainer Thomas Schaaf prophezeit, verstärkte der 28-Jährige ohne signifikante Eingewöhnungsschwierigkeiten Werders Mittelfeld und konnte seinen persönlichen Notenschnitt erheblich verbessern (aktuell auf eine Note 2,8 gegenüber der 3,6 beim FCB, Saison 2004/05). Übrigens traf Frings in Bremen nur noch auf nur drei Mitspieler, mit denen er zuletzt in der Saison 2001/02 im Profikader stand (Baumann, Borowski und Klasnic).
Ismael: Seltener im Blickpunkt
Die Innenverteidigung des FC Bayern sei durch den Zugang Ismaels qualitativ deutlich verstärkt worden, beteuern Trainer Felix Magath und andere Bayern-Offizielle. Statistisch wird das bestätigt: Nur sieben Gegentreffer sind ein Topp-Wert, und daheim haben die Münchener noch eine weiße Weste, woran Ismael maßgeblich mitgewirkt hat. Er nimmt nach dem Wechsel zum Klassenprimus allerdings nicht mehr die exponierte Stellung ein, die er in Bremen innehatte. So ist der leichte Abfall in seiner Benotung (derzeit ein Schnitt von 3,6 gegenüber 3,1 bei Werder, Saison 04/05) nicht darin begründet, dass seine Leistung gemindert wäre. Der Franzose ist einfach in eine weniger tragende Rolle geschlüpft. „Zu Bayern gibt es nur eine Steigerung - die Nationalmannschaft“, erklärte Ismael. Das lässt darauf schließen, dass er, anders als Frings, seine „Endstation Sehnsucht“ in der Vereinswahl bei den Bayern gefunden hat. Wie schon Claudio Pizarro, der Bremen 2001 in Richtung München verließ. Vielleicht ist Ismael auch nicht dem Druck ausgesetzt, den der Bremer Mittelfeldakteur verspürte. „Meine Frau ist heute noch sauer, dass wir von Bremen weggingen“, verriet Frings im Sommer 2004. Nun, der Frau wurde geholfen. Welcher Klub letztlich vom Tauschgeschäft Ismael/Frings mehr profitiert, kann vermutlich erst am Saisonende beantwortet werden.
André Schulin
Wir wollen die Bedingungen testen, sehen ob, die Handys funktionieren und welche Programme man in den Hotels empfangen kann.
— Bixente Lizarazu über den Wert des Konföderations-Cups