Der FFC Frankfurt konnte sich für die verlorene Meisterschaft revanchieren und gewann den DFB-Pokal. Die Rekordmeisterinnen und -pokalsiegerinnen setzten sich mit 2:1 gegen den deutschen Meister aus Potsdam durch und gewannen zum achten Mal das Pokalfinale.
Zum zweiten Mal fand das Pokalfinale nicht in Berlin direkt vor dem Herrenfinale statt, sondern als eigene Veranstaltung in Köln. Das Spiel im Rhein-Energie Stadion war mit 20.312 Zuschauern gut besucht, jedoch bei weitem nicht ausverkauft. Dabei versprach die Partie einiges an Spannung, da der deutsche Meister gegen den Zweitplatzierten antrat und der 1. FFC Frankfurt die knappe Entscheidung im Ligabetrieb mit einem Pokalsieg zu kompensieren suchte.
Der Sieger der Jahre 1999 bis 2003 sowie 2007 und 2008 begann das Spiel gegen den 1. FFC Turbine Potsdam entsprechend forsch, verpasste es in einer intensiven Anfangsphase jedoch sich Torchancen herauszuarbeiten. Nach einer Viertelstunde kamen die Frankfurterinnen das erste Mal gefährlich vor das Potsdamer Tor, doch Svenja Huth erreichte die Hereingabe von Nationalspielerin Dzsenifer Marozsán nicht. Nur eine Minute später war sie nach Flanke von US-Nationalspielerin Ally Krieger dann zur Stelle. Die U-20 Nationalspielerin Huth nutzte einen Abwehrfehler der Potsdamerin Inka Wesely und erzielte mit einem Flachschuss das 1:0 für Frankfurt. Durch den Rückstand wachgerüttelt, wurde auch Potsdam offensiver und kam durch „Lira“ Bajramaj zu Chancen (19. Minute, 21.). Insgesamt standen elf deutsche Nationalspielerinnen in den Anfangsformationen und die erfolgreichste von ihnen hätte in der 25. Minute auf 2:0 erhöhen müssen. Nachdem sie Torhüterin Sarholz bereits umkurvt hatte, scheiterte Rekordnationalspielerin Birgit Prinz jedoch an Josephine Henning, die kurz vor der Linie klärte. Wenig später setzte Nationalmannschaftskollegin Kerstin Garefrekes einen Kopfball aus kurzer Distanz neben den Pfosten. Zum Ende der ersten Halbzeit wurde Potsdam immer stärker. Babett Peter zielte in der 39. Minute noch knapp neben das Tor, doch in der 42. Minute sollte sich die mangelnde Chancenverwertung der Frankfurterinnen rächen. Einen Steilpass von Jennifer Zietz nahm die Japanerin Yuki Nagasato auf und schloss im Strafraum aus halbrechter Position ins lange Eck zum Ausgleich ab. In der Nachspielzeit scheiterte Frankfurts Gina Lewandowski noch mit einem Kopfball an der Latte.
Frankfurt kam engagiert aus der Kabine und ging mit dem ersten Angriff gleich wieder in Führung. Birgit Prinz setzte sich im Strafraum durch und schoss aufs Potsdamer Tor. Diesen Versuch konnte Sarholz parieren und auch den Nachschuss von Garefrekes wehrte die Torhüterin ab, dies allerdings erst hinter der Torlinie. Eine Minute später war sie gegen Prinz dann rechtzeitig zur Stelle und verhinderte eine höhere Führung des Rekordmeisters. In der Folgezeit entwickelte sich ein ausgeglichenes, temporeiches Spiel in dem Potsdam kurze Zeit nach dem Führungstreffer des Gegners vermeintlich den Ausgleich erzielte. Nach einem Freistoß von Zietz verschätzte sich Torhüterin Angerer und der Ball landete im Tor. Schiedsrichterin Christina Jaworek erkannte den Treffer wegen einer angeblichen Behinderung Angerers jedoch zu Unrecht nicht an. Wenige Minuten später rettete Angerer gegen Anja Mittag, danach riss Frankfurt das Spiel wieder an sich. Die eingewechselte Conny Pohlers sowie Melanie Behringer waren mit Distanzschüssen jedoch ebensowenig erfolgreich wie Pohlers und Prinz im Zusammenspiel kurz vor dem Schlusspfiff. In einem über weite Strecken ausgeglichenen Spiel setzte sich die Mannschaft mit der besseren Chancenverwertung durch und Frankfurt konnte sich zum achten Mal DFB-Pokalsieger nennen. Überreicht bekam Spielführerin Nadine Angerer den Pokal durch Bundespräsident Christian Wulff.
Lisa Ramdor
Wir müssen dieses Schal-Gate beenden! Ihr könnt nicht zum Finale und Theater haben, das könnt Ihr mir zum Abschied nicht antun.
— Rudi Völler auf seiner offiziellen Abschiedsfeier zu Oliver Minzlaff (Geschäftsführer RB Leipzig) und Oliver Leki (Manager SC Freiburg). Freiburg weigerte sich, zum Pokalfinale in Berlin gemeinsame Fan-Artikel mit RB Leipzig aufzulegen.