Zum zweiten Mal hintereinander gewann Olympique Lyon die Champions League der Frauen. Die Französinnen mussten sich jedoch vor allem beim Gegner aus Frankfurt bedanken, der mit individuellen Fehlern und großer Abschlussschwäche tatkräftig zum 2:0-Erfolg beitrug.
Nach dem verlorenen DFB-Pokalfinale und mit dem derzeit nur vierten Platz im Ligabetrieb im Hinterkopf, wollte der 1. FFC Frankfurt mit dem Gewinn der Champions League seine Saison retten. Der deutsche Rekordmeister traf im Finale vor rund 50.000 Zuschauern im Münchener Olympiastadion auf den Titelverteidiger und französischen Meisterschaftsaspiranten Olympique Lyon. Dessen Trainer Lair konnte alle seine Stars aufbieten, vor allem die Offensivabteilung um Schelin, Necib, le Sommer und Abily versprach so einiges. Auf der anderen Seite fehlte Bajramaj verletzt und auch Angerer und Kulig waren noch nicht wieder fit. Beide Teams begannen das Spiel verhalten und abwartend. Dass es nach einer Viertelstunde dennoch 1:0 für Lyon stand, war einer Unkonzentriertheit Behringers zuzuschreiben. Statt eine abgefangene Hereingabe zu klären, hielt sie den Ball, übersah, das Cruz Trana in ihrem Rücken heranstürmte, verlor die Kugel und foulte ihre Gegenspielerin beim Versuch, das Spielgerät zurückzuerobern. Den fälligen Strafstoß verwandelte le Sommer sicher (15.). Behringer selbst antwortete mit einem Fernschuss, der sein Ziel jedoch um knapp zwei Meter verfehlte, danach traf Renard mit einem Kopfball nur den Pfosten (25.). Drei Minuten später erhöhte Olympique auf 2:0. Torhüterin Schumann klärte außerhalb des Strafraumes mit dem Kopf vor Schelin, spielte den Ball dabei aber Abily in die Füße. Die technisch starke Französin fackelte nicht lange und schoss aus circa 25 Metern per Direktabnahme mit der Innenseite ein (28.). Noch vor der Pause hatte Frankfurt zweimal die Chance zum Ausgleich. Zuerst klärte die aus ihrem Strafraum geeilte Torhüterin Bouhaddi in höchster Not vor Garefrekes (43.), dann zögerte Behringer wenige Meter vor dem Tor beim Abschluss zu lange (45.). Garefrekes hatte sie zuvor schön freigespielt.
Frankfurt begann die zweite Hälfte offensiv. Maroszan dribbelte sich durch die gesamte gegnerische Abwehr, fand zunächst jedoch weder eine Möglichkeit zum Abschluss noch eine Anspielstation. Am Ende legte sie auf Behringer ab, ihr Torschuss landete aber in Bouhaddis Armen (46.). Doch auch Lyon mischte weiter kräftig mit. Vor allem Schelin war eine ständige Gefahr vor dem Frankfurter Tor und Schumann musste ihr ganzes Können aufbieten, um die Schwedin in der 54. Minute vom 3:0 abzuhalten. Nach weiteren guten Möglichkeiten für Olympique war in der 73. Minute auch der FFC wieder vor dem gegnerischen Tor. Maroszan gab den Ball von rechts schön in die Mitte, doch Behringer brachte bei ihrem Kopfstoß nicht genug Druck auf den Ball. Kurz vor dem Ende hätte Abily fast endgültig für Ruhe gesorgt, sie scheiterte mit einem Freistoß allerdings an der Querlatte (81.). Danach gab Lyon sich mit dem Vorsprung zufrieden und machte nicht mehr viel, was Frankfurt jedoch nicht ausnutzen konnte. Wie schon im Vorjahr gewann Olympique mit 2:0 und setzte sich die europäische Krone auf. Frankfurt musste sich vorwerfen, defensiv wie offensiv zu unkonzentriert aufgetreten zu sein.
Lisa Ramdor
Hase is the rabbit and Hüttl means nothing.
— Jürgen Klopp erklärt englischen Journalisten den Namen seines Trainerkollegen Ralph Hasenhüttl.