Gekämpft, gezittert, gewonnen

von Günther Jakobsen11:56 Uhr | 23.08.2006

In der Summe beider Spiele verdiente sich der Hamburger SV den Einzug in die CL-Hauptrunde redlich, wo man sich einen derart verschwenderischen Umgang mit Torchancen allerdings schwerlich leisten dürfte. Osasuna wurde dafür bestraft, im Rückspiel den knappen 1:0-Vorsprung über die Zeit retten zu wollen.

Alles andere als wunschgemäß begann das Unterfangen des HSV, sich in Pamplona die ersehnte CL-Teilnahme zu sichern. Nach nur sechs Minuten weckte Cuellars Kopfballtreffer, nach einer Eckballflanke von Punal, die schlummernden Norddeutschen unsanft. Fünf Minuten später musste der angeschlagene Kompany vom Platz, für ihn kam der nach langer verletzungsbedingter Auszeit erstmals wieder einsatzfähige Collin Benjamin. Die Gastgeber präsentierten sich, vom heimischen Publikum unterstützt, wesentlich selbstbewusster als im Hinspiel und die Hamburger hatten große Mühe, überhaupt einmal kontrolliert bis an den gegnerischen Sechzehner zu kommen. Mit Glück ging der Kelch eines 0:2-Rückstandes an Dolls Truppe vorüber, als Soldado, von Milosevic glänzend angespielt, das Leder aus zentraler Position am rechten Pfosten vorbei semmelte. Es dauerte fast eine halbe Stunde, bis ein Kopfballversuch Sanogos (deutlich drüber) ansatzweise Gefahr brachte. Benni Lauth verpasste dann eine sehr gute Ausgleichsmöglichkeit, als er eine Van der Vaart-Flanke aus zehn Metern Torentfernung per Kopf genau auf Osasuna-Keeper Ricardo platzierte.

Im zweiten Abschnitt wollte zunächst überhaupt nichts klappen; die Gastgeber ließen die Hamburger nicht zur Entfaltung kommen. Eine Freistoßchance riss die Starre auf: Van der Vaart hob die Pille aus halblinker Position über die im Strafraum versammelte Spielertraube - Benjamin tauchte ab und bugsierte den Ball flach an den langen Pfosten, wo de Jong nur den Fuß zum 1:1-Ausgleich hinhalten musste (74.), der nach Europapokal-Arithmetik die Hamburger bevorteilte. Erst jetzt war der Wille der Gastgeber erkennbar, ein zweites Tor nachzulegen. Allerdings bekam der HSV dadurch Freiräume für Gegenstöße, die vorher nicht da waren. Der eingewechselte Guerrero verpasste in der Schlussphase drei Mal die Möglichkeit der vorzeitigen Entscheidung. So kamen die Hanseaten noch gehörig ins Schwitzen, vor allem in der Nachspielzeit, als Webo dem besser platzierten Milosevic den Ball wegschnappte und aus kurzer Distanz übers Tor köpfte. Die garantierten Millionen-Einnahmen aus dem CL-Endrundeneinzug will der HSV für den Kauf neuer Spieler verwenden.

André Schulin



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