Geplänkel der Topklubs

von Günther Jakobsen15:59 Uhr | 03.05.2013

Dem absoluten Spitzenspiel BVB vs. FC Bayern fehlt zu diesem Zeitpunkt der sportliche Wert; deshalb nimmt das Freitagsspiel die Top-Position ein. Mindestens ebenso spannend stellt sich der Abstiegskampf dar, mit der Begegnung Werder vs. Hoffenheim im Zentrum.

Ein Freitagskrimi im Westen: Schalke peilt an, den zuletzt als Ziel ausgegebenen CL-Relegationsplatz vier zu stabilisieren. Vor dem Auswärtsspiel bei Mönchengladbach hat der erst zur laufenden Saison von den Borussen zu Schalke gewechselte Roman Neustädter aber auch die Situation seines Ex-Klubs vor Augen: „Gladbach hat noch alle Möglichkeiten, einen internationalen Wettbewerb zu erreichen. Deswegen sind sie brandgefährlich.“

Über die Bedeutung des Topspiels ist genug gesagt, wenn der FC Bayern darauf verzichtet, die angeschlagenen Ribery, Robben, Schweinsteiger und Lahm überhaupt mit nach Dortmund zu nehmen. „Wir wollen ohne übergeordnete Ziele ein richtig gutes Fußballspiel daraus machen“, beschreibt BVB-Coach Jürgen Klopp jene minder wichtige Bundesligapartie, die klar im Schatten des drei Wochen später auszutragenden Champions League-Finales steht. Halbwegs gesicherte Tabellenpositionen der Kontrahenten weisen zudem die Begegnungen Stuttgart vs. Greuther Fürth und Nürnberg vs. Leverkusen aus. Der eventuelle Gewinner des Spiels Hannover vs. Mainz kann nach wie vor noch mit einer Europa League-Platzierung liebäugeln - ein Unentschieden oder gar eine Niederlage könnte wohl keiner der beiden Tabellennachbarn verkraften. Somit deckt am Samstag der Abstiegskampf die spannendsten Schauplätze auf. Für die zunehmend in Probleme geratenen Düsseldorfer Fortunen wäre es kein schlechter Zeitpunkt, sich den dritten Auswärtssieg der Saison zu angeln. „Mich macht diese Situation nicht unruhig. Ich habe als Aktiver schon alles erlebt“, meint Norbert Meier vor dem Gastspiel in Frankfurt. Düsseldorfs Mitaufsteiger verfolgt jedoch noch vitale Eigeninteressen: Ein Dreier würde die Chance der Eintracht auf einen Europapokalplatz enorm aufwerten. In Bremen hätte ein Sieg der Gastgeber gegen Hoffenheim, unabhängig von anderen Spieltags-Ergebnissen, den Effekt, dass Werder einen direkten Abstieg nicht mehr fürchten bräuchte. Die Kraichgauer hoffen, ihren positiven Trend der letzten Wochen (sieben Punkte aus vier Spielen) fortsetzen zu können.

Am Sonntag treffen dann die „Burg“-Städter der Liga aufeinander. Das für beide Teams sehr wichtige Südduell zwischen Freiburg und Augsburg macht den Anfang. „Augsburg ist im Moment eine richtig gute Bundesligamannschaft und die 21 Rückrundenpunkte spiegeln ihre Leistung wider“, schätzt SC-Coach Christian Streich die Gäste hoch ein. Markus Weinzierl, sein FCA-Pendant, will weiter daran arbeiten, den Klassenerhalt möglichst auf direktem Wege zu sichern. „Auch wenn wir in meinen Augen Außenseiter sind, traue ich uns zu, zu punkten“, hofft er darauf, Freiburg nicht mit leeren Händen verlassen zu müssen. Sehr viel weiter nördlich fordert Hamburgs Übungsleiter Thorsten Fink seine Mannschaft auf, die immer noch vorhandene EL-Chance beim Schopf zu packen: „Ich will am Sonntag gegen Wolfsburg sehen, dass wir unsere Möglichkeiten voll ausschöpfen.“ Den Gästen ist die Option auf eine Europapokalteilnahme aller Wahrscheinlichkeit nach entglitten. „Die Mannschaft gibt derzeit richtig Gas …“, sieht Dieter Hecking das Team allerdings in guter Verfassung.



Acht Tore in einem Spiel? Ich bin nicht scharf darauf, dass die Deutschen mich so unterhalten.

— Bruce Arena, Nationaltrainer der USA, vor dem WM-Viertelfinale 2002 gegen Deutschland.