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Ghanas Elfmeterdrama

von Günther Jakobsen00:00 Uhr | 03.07.2010

Ghana verpasste es knapp, als erste afrikanische Mannschaft in ein WM-Halbfinale einzuziehen. In der Nachspielzeit der Verlängerung vergaben die Black Stars einen Strafstoß und zogen dann im Elfmeterschießen den Kürzeren gegen Uruguay.

Afrika hielt zusammen. Gastgeber Südafrika “adoptierte” die ghanaische Nationalmannschaft und taufte sie in Anlehnung an die eigene Auswahl “Baghana, Baghana”. Die große Unterstützung schien jedoch die Black Stars zunächst zu erschrecken. Die Uruguayer begannen besser. Sie waren in der ersten halben Stunde deutlich häufiger am Ball und in der gegnerischen Hälfte. Lediglich vor dem Tor agierten die Südamerikaner nicht zwingend genug. Gemessen an ihrer Dominanz hatten sie zu wenige Chancen. Uruguays Cavani und Ghanas Kapitän John Mensah verlängerten eine Forlan-Ecke aufs Gehäuse, der ghanaische Schlussmann Kingson wehrte die Kugel allerdings ab (18.). Acht Minuten später lenkte Kingson einen Suarez-Schuss mit den Fingerspitzen noch über den Querbalken. Nach einer halben Stunde kam Ghana aber besser ins Spiel. Vorsah köpfte die erste Ecke der Afrikaner am Tor vorbei (30.), und Gyan schob den Ball nach einem Konterangriff knapp am Zielgebiet vorbei (31.). Zudem musste die Celeste ab der 38. Minute auf ihren Kapitän und Abwehrchef Lugano verzichten, der verletzt ausschied. Bereits Kevin-Prince Boateng hätte das 1:0 für die Ghanaer erzielen können, sein Seitfallzieher verfehlte allerdings weit das Tor (45.). Als beide Mannschaften sich torlos in die Kabine zu verabschieden drohten und die letzte Minute der zweiminütigen Nachspielzeit lief, fasste sich Muntari aus fast 30 Metern ein Herz und knallte den Ball ins Netz.

Nur zehn Zeigerumdrehungen nach dem Wiederbeginn glichen die Urus aber aus: Forlans Freistoß aus dem Halbfeld segelte in die lange Ecke. Nach dem 1:1 wurden die Südamerikaner wieder dominanter. Uruguays Keeper Muslera musste zwar Gyans Schuss parieren (58.), danach geriet jedoch sein Gegenüber Kingson unter Dauerbeschuss. Alleine Suarez vergab drei Chancen, die Partie schon in der regulären Spielzeit zu entscheiden. Die größte in der 63. Minute, als seine Direktabnahme einer Forlan-Flanke knapp das verwaiste Tor verfehlte. Zweimal zwang der Stürmer von Ajax Amsterdam Kingson zu Glanzparaden (70., 78.).

In der Verlängerung waren die Black Stars die überlegene Mannschaft, weil die Celeste nicht mehr die Körner für ihre kräftezehrende Spielweise zusammenbekam. In der Nachspielzeit herrschte Tohuwabohu im uruguayischen Strafraum. Nach einer Ecke klärte Suarez Appiahs Schuss mit dem Fuß, aber konnte den Kopfball von Adiyiah nur noch mit der Hand abwehren. Neben Rot für den Uru gab es einen Strafstoß, den Gyan jedoch nur an die Latte schoss.

Im Elfmeterschießen bewahrte der Stürmer von Stade Rennes die Nerven. Dafür scheiterten Kapitän John Mensah und Adiyiah an Muslera, beim zweimaligen Weltmeister verschoss lediglich Maxi Pereira. Am Ende hatte Uruguay nach dem letzten verwandelten Elfer von Abreu das Halbfinale erreicht.

Senthuran Sivananda



Bellingham bellt da ganz laut.

— Marco Hagemann, DAZN, im CL-Spiel Borussia Dortmund gegen Ajax Amsterdam (1:3) über Jude Bellingham.