Ein Gladbacher Eigentor eröffnete Bochum reelle Aussichten, in die Bundesliga zurückkehren zu können. Nachdem Reus der verdiente Ausgleich gelang, hätten die Gastgeber jedoch noch zweimal treffen müssen - und das war gegen die stabile Borussen-Defensive nicht möglich.
Der VfL Bochum stand nach der knappen Hinspielniederlage in der Pflicht und schien keine Zeit verschwenden zu wollen, den Rückstand aufzuarbeiten. Bereits in der 3. Minute fehlten nur wenige Zentimeter am Erfolg, als Maltritz einen von rechts geschlagenen Eckstoß an die Querlatte köpfte. Gladbach brauchte einige Zeit, um den Bochumer Elan zu kanalisieren. Zu einem Zeitpunkt, als dies gelungen schien, schlug die Kugel jedoch im Tor der Gäste ein. Bochum spielte über links einen weiten Ball auf Aydin, der sich auf dem Flügel durchsetzte. Er bediente den an der Sechzehnerlinie lauernden Dabrowski, der in Richtung Torlinie stürmte und mit einem Querpass Dedic zu erreichen suchte. Dem zurückeilenden Nordtveit fiel das Leder jedoch genau in den Lauf. Ohne Chance, auf die kurze Distanz noch reagieren zu können, kickte der Norweger den Ball ins eigene Tor (24.). Bochum konnte die nachfolgend kurzzeitige Verunsicherung der Borussen nicht nutzen. Somit fingen sich die Gäste wieder und hätten noch vor der Pause den Ausgleich markieren können, aber auch sie hatten Pech im Abschluss. Wie eingangs der Partie Maltritz, scheiterte auf der Gegenseite Idrissou mit einem nach einer Ecke angesetzten Kopfball am Querbalken (41.).
In der 58. Minute fehlte bei einem weiteren Kopfball des Kameruners ebenfalls nicht viel (nach Hankes Vorarbeit knapp drüber). Mit dem Spielstand rangierten beide Teams gleichauf in der Relegation; dementsprechend zögerte man hüben wie drüben, die Handbremse komplett zu lösen. Gladbachs Vorteile wurden indes immer deutlicher und Bochums Schlussmann Luthe (70., starke Reaktion bei einem abgefälschten Schuss) wurde weitaus mehr Aufmerksamkeit abverlangt, als seinem Gladbacher Pendant ter Stegen. In der 71. Minute konnte Ostrzolek den Ausgleich gegen die torgefährlichen Borussen noch verhindern, eine Zeigerumdrehung später fiel jedoch der 1:1-Treffer, der einer Vorentscheidung gleichkam. Ausgehend vom rechten Mittelfeldbereich spielten die Gäste das Leder zügig nach vorn. Per Doppelpass mit De Camargo drang Reus in Bochums Sechzehner ein und platzierte die Kugel flach ins rechte Eck - keine Chance für Luthe. Ein weiter Freistoß Toskis, bei dem ter Stegen sich in voller Länge strecken musste um zu parieren (76.), stellte Bochums einzige ernstzunehmende Torchance in der Restspielzeit dar. Ansonsten scheiterten die Gastgeber am gut funktionierenden Abwehrsystem der „Fohlen“ und mussten die Bundesliga-Hoffnung um zumindest ein Jahr aufschieben.
André Schulin
Vom Slang her sind sie ein bisschen anders.
— Sandro Wagner vergleicht Jupp Heynckes mit Julian Nagelsmann