Gladbach in der Elfmeter-Lotterie

von Günther Jakobsen14:16 Uhr | 26.10.2011

Überraschungen blieben aus, gleichwohl taten sich die favorisierten Teams von Mönchengladbach, Hamburger SV und FC Augsburg gegen ihre klassentieferen Kontrahenten sehr schwer. Dortmund erfüllte seine Pflichtaufgabe gegen Dresden.

Das war knapp für die Gladbacher Borussen. Beim Drittligisten 1. FC Heidenheim, der zuvor Werder Bremen aus dem Wettbewerb geschmissen hatte, führte die Chancenverschwendung des überlegenen Erstligisten geradewegs ins Elfmeterschießen. Hier war es Schlussmann Marc-André ter Stegen, der, insbesondere aufgrund des zweiten parierten Elfers, den Favoriten ins Achtelfinale brachte. Heidenheim verkaufte sich teuer, streute immer wieder kleinere Phasen ein, in denen man sich der Umklammerung des VfL entzog. Ihre beste Torchance, als Sirigu an ter Stegen scheiterte (80.), ließen jedoch auch die Drittligakicker aus. „Wir spielen momentan nicht so gut wie noch vor ein paar Wochen ...“, erklärte MG-Coach Lucien Favre. „Aber im Pokal zählt nur das Weiterkommen.“ Ein schwarzgelber Klub würde zwangsläufig ebenfalls die nächste Runde erreichen, und es bestand wenig Zweifel daran, dass dies - im Duell mit Dynamo Dresden - der BVB sein würde. Lewandowski, per Kopf (30.) und Götze (65.), nach Benders aus dem Fußgelenk gespieltem Zuspiel, stellten einen erwartbaren 2:0-Erfolg der Dortmunder her. Gästetrainer Ralf Loose, ein Ex-Borusse, gratulierte zum Erfolg: „Dortmund war über 90 Minuten lang dominant.“ „Fan“-Randale seitens des Dresdener Anhangs, mit Schlägereien, auf den Platz geworfenen Gegenständen und unzulässigem Feuerwerk, begleiteten das sportliche Geschehen auf unerfreuliche Weise.

Der Hamburger SV vereinnahmte im Gastspiel bei Eintracht Trier zwar insgesamt die größeren Spielanteile für sich, musste nichtsdestotrotz jedoch arg um den Erfolg bangen. Der Viertligist kam auf erstaunlich einfache Weise zum Führungstreffer (9., Kulabas), während Hamburgs Ausgleichstreffer (63., Berg) sich nicht zwingend abgezeichnet hatte. Man ging in die Verlängerung und auch hier hätten die Trierer ihre couragierte Leistung in einen Treffer ummünzen können, als Karikari (Kopfball knapp vorbei) und Zittlau (Drobny parierte) Großchancen auf eine erneute Führung vergaben. Aogos sehenswerter Freistoßtreffer entschied schließlich zum glücklichen 2:1-Erfolg des Favoriten. Im Vergleich der Bundesligisten Hoffenheim und Köln setzte sich die TSG knapp mit 2:1 durch. Die Gäste präsentierten sich nicht nur in der Anfangsphase, als Jajalo das 1:0 markierte (6.), als starker Gegner. Auch nachdem die Kraichgauer durch Treffer von Obasi (40.) und Musona (50.) vorbeigezogen waren, blieb die Partie offen. „Wir haben ein gutes Spiel gemacht“, konnte Stale Solbakken unwidersprochen bilanzieren. Nur das Ergebnis passte dem FC nicht …

Greuther Fürths Effizienz stand am Anfang des deutlichen 4:0-Sieges gegen den SC Paderborn, der bereits - deutlich zu hoch - zur Pause mit 0:3 hinten lag. Als nach der Pause auch noch Palionis vom Platz musste (60.), war dieses Kräftemessen der Zweitligisten endgültig gelaufen. Pektürk packte noch den vierten Treffer der Gastgeber drauf (79.). Zweitligist VfL Bochum traf im Gastspiel bei der klassentieferen SpVgg Unterhaching ebenfalls vier Mal und musste nur einen Gegentreffer durch Bigalke (66.) zulassen. Zu einer eindeutigen Angelegenheit entwickelte sich auch der Pokaltreff zwischen den Zweitligavertretern Fortuna Düsseldorf und 1860 München. Sascha Rösler konnte sich als zweifacher Torschütze beim 3:0-Sieg der Fortunen auszeichnen. Regionalligist RB Leipzig ereilte das Pokal-Aus gegen Bundesligist FC Augsburg in der 62. Minute. Doch die Sachsen hatten durchaus Grund, sich über eine verpasste Achtelfinalchance zu ärgern. Vor 34.000 Besuchern waren sie keineswegs schwächer als der Gast, der jedoch einen seiner wenigen guten Gegenstöße durch Daniel Brinkmann erfolgreich abschloss.

André Schulin



Das waren doch nicht die üblichen 15 Zuhälter, die dichthalten bis zum Gehtnichtmehr.

— Schalke-Fan Karl-Heinz Hütsch über den Bestechungsskandal von 1971, mit S04 im Mittelpunkt.