Nach 681 Tagen kehrte Christoph Daum als Trainer der Frankfurter Eintracht wieder auf die Bundesliga-Bühne zurück und war Felix Magath bei einem Heimspiel wieder Coach des VfL Wolfsburg. Vom Blitzlichtgewitter bekam Daum mehr ab, die Punkte teilten sich beide Mannschaften.
Der neue Frankfurter Übungsleiter vertraute bis auf zwei Ausnahmen (Ochs für Fenin und Altintop für Amanatidis) der letzten Aufstellung seines Vorgängers, zudem musste er den verletzten Schwegler durch Rode ersetzen. Die Spielweise der neuen Daum-Schützlinge war zwar nicht ansehnlich, aber zumindest effektiv. Die Hessen ließen im Stil einer Auswärtsmannschaft die Gastgeber kommen und machten die Räume für den Gegner eng. Die Wolfsburger waren zwar eindeutig feldüberlegen, schafften es zunächst allerdings zu selten, bis in den gegnerischen Strafraum vorzudringen, und vergaben zudem ihre Chancen. Nach einem Josué-Pass tauchte Diego alleine vor dem gegnerischen Gehäuse auf, aber er bekam den Ball nicht unter Kontrolle (8.). Sechs Minuten später zwang der Brasilianer mit einem Freistoß den gegnerischen Schlussmann Fährmann, der den Vorzug vor Eintracht-Urgestein Nikolov erhielt, zu einer Parade. Nach der anschließenden Ecke köpfte Kjaer die Kugel über den Querbalken. Nach einem weiteren Eckstoß geriet Fährmanns Faustabwehr zu kurz, und Helmes konnte den Ball noch einmal aufs Tor schießen, Meier klärte jedoch den Schuss des Wolfsburger Winterneuzugangs vor der Linie (25.). Sieben Minuten vor dem Halbzeitpfiff hatte plötzlich die bis dahin im Angriff harmlose Eintracht eine gute Chance. Wäre Jungs Flanke etwas besser gekommen, dann hätte Altintop das Spielgerät wohl auch im gegnerischen Gehäuse untergebracht. Stattdessen bekam der Türke keinen Druck hinter seinen Kopfball. Auf der Gegenseite waren die Wölfe vor allem nach Standardsituationen gefährlich. Im Anschluss an einen erneuten Eckstoß rettete Fährmann aus wenigen Metern gegen Helmes (41.).
Nach der Pause schien es nur noch eine Frage der Zeit sein, bis die Niedersachsen in Führung gehen würden. Helmes hätte die Frankfurter im Alleingang abschießen können. Erst schob der ehemalige Leverkusener die Kugel links (50.) und dann rechts (53.) am Ziel vorbei. Die Eintracht wackelte nun in der Abwehr gewaltig und konnte sich erst nach einer knappen Stunde wieder befreien. Altintop scheiterte zwar am Wolfsburger Schlussmann Benaglio, aber den Abpraller beförderte Meier zur völlig unerwarteten Gäste-Führung ins Tor (59.). Für die Platzelf war es doppelt bitter, dass der Torschütze aus dem Abseits gekommen und der Gegentreffer damit eigentlich irregulär gefallen war. Zumindest ebbte der Druck der Gastgeber auch nach dieser und nach einer weiteren fragwürdigen Entscheidung des Schiedsrichtergespanns nicht ab. In der 70. Minute sah Friedrich nach einem Scharmützel mit Franz eine umstrittene Gelb-Rote Karte. Allerdings hatten auch die Niedersachsen Glück, dass Schiedsrichter Kinhöfer Diegos Tritt gegen Ochs nicht als Tätlichkeit auslegte (81.). Und ausgerechnet der Brasilianer schlug vier Minuten später die Flanke, die Mandzukic aus abseitsverdächtiger Position zum verdienten Ausgleich in die Maschen köpfte. In den Schlussminuten nahm die Magath-Elf sogar den Sieg ins Visier. Doch Diego (87., Freistoß aufs Tordach) und Schäfer (89., scheiterte an Fährmann) konnten ihre Möglichkeiten nicht nutzen.
Senthuran Sivananda
Was haben wir in der Vorrunde für einen Scheiß gespielt!
— Andreas Buck, VfB Stuttgart, nach einem 3:1 beim FC Bayern .