Erfolgreich angekommen: Die Champions League-Teilnahme seiner Wolfsburger Fußballabteilung war schon lange das Ziel der Volkswagen AG. Beim ersten Auftritt in der höchsten europäischen Spielklasse traten die „Wölfe“ aufs Gaspedal und gaben dem Zentralen Sportklub der Moskauer Armee das Nachsehen.
Die in den Tagen zuvor immer wieder diskutierte Frage, welches Sturmduo Wolfsburgs Angriffszüge von Beginn an vortragen sollte, umging Armin Veh einfach: Er ließ alle drei Hochkaräter - Grafite, Dzeko und Martins - auflaufen, um einen erfolgreichen CL-Einstand der „Wölfe“ zu gewährleisten. Die erste hochkarätige Chance der Gastgeber bot sich allerdings einem Mittelfeldakteur - Gentner profitierte von einem Ausrutscher Ignashevichs und zog von der Strafraumkante ab. ZSKA-Schlussmann Akinfeev wehrte per Fuß ab, hatte dann aber Glück, dass Gentner den Nachschuss über die Querlatte setzte (7.). Wolfsburgs Feldüberlegenheit in der Folgezeit führte zu keinen weiteren Tormöglichkeiten, da das Anspiel in die Spitze meist über hohe Flanken passierte, mit denen die Moskauer Abwehr keine Probleme hatte. Die Angriffsbemühungen der Gäste blieben allerdings ebenfalls harmlos. Erst ein unerwarteter Ballverlust der Russen im Mittelfeld öffnete ein Fenster, das die „Wölfe“ zum Einstieg fürs Toremachen nutzten. Misimovic schickte das Leder in Grafites Lauf, der enteilte dem stolpernden Berezutski und tunnelte Akinfeev zum 1:0 (36.). Einmal in Fahrt gekommen, setzte der Brasilianer energisch nach. Sein verrissener 22-Meter-Schuss aus der 39. Minute jagte den Gästen noch keinen Schrecken ein, aber wenig später haute Grafite den Ball zum zweiten Mal ins Gästenetz - per Elfmeter, da Semberas zuvor verbotenerweise am Trikot des Goalgetters gezerrt hatte (41.).
Die 2:0-Führung hatte beruhigende Wirkung auf die Gastgeber, vielleicht eine Spur zu beruhigend. ZSKA konnte mit dem Zwischenresultat jedoch natürlich nicht zufrieden sein und wurde aktiver. Die Einschläge kamen näher und nachdem Dzagoev in der 72. Minute eine gute Kopfballchance noch verpasst hatte, ließ er sich die Möglichkeit aus der 76. Minute nicht entgehen. Nach Zuspiel von Guilherme verkürzte der Russe auf 1:2. Dies war wiederum nun nicht mehr befriedigend für die „Wölfe“. In der Schlussphase legten sie wieder zu und erneut war es Grafite vorbehalten, das Spielgerät in des Gegners Kiste zu packen. Dzeko hatte sich kämpferisch den Ball geangelt; über Schäfer kam das Leder dann zu Grafite, der aus der Drehung den 3:1-Endstand sicherte (86.). Benaglio musste in der Nachspielzeit noch zweimal eingreifen, dann hatte der VfL Wolfsburg seine erste Champions League-Bewährung bestanden.
André Schulin
Unbegreiflich! Ich habe keinen Spurt von ihm gesehen.
— 1860-Trainer Werner Lorant über den Spieler Daniel Borimirov, der einen Muskelfaserriss hatte...