Grafites Kopfballstärke entschied

von dpa26.09.2010 | 18:06 Uhr

Der Ex-Meister traf auf eine taktisch diszipliniert agierende Elf aus dem Breisgau und kam aus dem Spiel heraus kaum zu Chancen. Zwei Kopfbälle von Grafite nach Diego-Freistößen aber fanden ihr Ziel, während Freiburg nur sein obligatorisches Cissé-Tor beisteuerte.

Dass sich die erste 25 Minuten als recht zähe Angelegenheit herausstellten, lag vor allem an der aufmerksamen Deckung der Gäste, die Diego nicht zur Schaltzentrale werden ließ und die Stürmer Grafite und Dzeko sicher beherrschte. Dzeko hatte nur in Minute 14 die Möglichkeit zur Führung, erreichte den Ball aber nur mit der Fußspitze ohne ihm damit Druck zu geben. Dennoch beherrschten die Wölfe ihren Gegner optisch eindeutig, blieben allerdings vorm Tor harmlos. Dann zog Diego einen Freistoß in Richtung Elfmeterpunkt, wo Grafite Schuster leicht wegschob und zum Kopfball kam. Zum Schrecken der Freiburger ließ der nach Verletzungspause ins Tor zurückgekehrte Pouplin die nasse Kugel durch die Finger gleiten und das Heimteam führte (25.). Auch nach diesem Treffer brachte der Sport-Club offensiv zuerst kaum etwas zuwege. In der 36. Minute war allerdings plötzlich Unruhe im VfL-16er. Die Gäste erhielten innerhalb weniger Sekunden hintereinander mehrere Schusschancen und Wolfsburg klärte nur ungenügend. Am Ende fiel der Ball zufällig Cissé vor die Füße, der das Ding humorlos ins Netz feuerte. Bis zum Ende des ersten Durchgangs blieb der SC im Vorwärtsgang, machte aber letztlich zuwenig aus der VfL-Schockstarre.

Fast hätte Freiburg nach dem Seitenwechsel die Hausherren erneut geschockt, doch zuerst traf der für den verletzten Yano eingewechselte Caligiuri in Abseitsposition nur den Pfosten und nur wenig später schob Cissé, vielleicht weil er sich ebenfalls im Abseits wähnte, die Kugel am leeren Tor vorbei (51.). Langsam befreiten sich die Wölfe aber wieder aus der anfänglichen Umklammerung des SC und holten nach 64 Minuten erneut einen Freistoß im rechten Halbfeld heraus. Erneut zirkelte Diego die Kugel auf den Kopf des sprungstarken Grafite, der Pouplin diesmal keine Abwehrchance gönnte (64.). Wolfsburg zog sich nach der erneuten Führung etwas weiter zurück und verließ sich auf seine Konterstärke, spielte diese aber kaum zu Ende bzw. wurde von Barth & Co. abgeblockt. Einzig ein Kopfball von Kjear (76., knapp vorbei) sorgte für echte Gefahr. In den letzten zehn Minuten spielte sich Freiburg zwar in der VfL-Hälfte fest, kam aber nicht mehr entscheidend zum Abschluss. Somit blieb es beim Arbeitssieg für die Gastgeber.

Ulrich Merk