Gruppensieg verspielt

Wie Werder Bremen schonte auch der Hamburger SV einige seiner Stammkräfte für das richtungsweisende Nordderby in der Bundesliga. Im Gegensatz zu den Bremern verloren aber die Hamburger das abschließende Europa-League-Gruppenspiel gegen Hapoel Tel Aviv 0:1 und verspielten damit den Gruppensieg. Erst nach der Pause wurde der HSV seiner Favoritenrolle etwas besser gerecht.

Das entscheidende Tor fiel aber in der ersten Halbzeit, und in der waren die Israelis die bessere Mannschaft und spielten den gefälligeren Fußball. Etwas mehr als eine Viertelstunde nachdem Rost-Vertreter Hesl einen Yeboah-Schuss noch pariert hatte (7.), unterschätzte Jansen einen weiten Pass von Vermouth, so dass der Ghanaer erneut zum Abschluss kam, aber diesmal den Ball aus wenigen Metern im Tor versenkte (23.). Auch wenn die HSV-Defensive ansonsten sicher stand und der Angriff nach dem Gegentreffer begann, seine Passivität abzulegen, dem Ausgleich waren die Gäste in der ersten Halbzeit nur einmal nahe. Hapoel-Keeper Enyeama entschärfte jedoch einen Berg-Schuss (29.).

Erst in der zweiten Halbzeit nahmen die Hanseaten Fahrt auf, obwohl Trainer Labbadia neben Torhüter Rost auch Aogo, Boateng und Kapitän Jarolim weiterhin auf der Bank ließ. Die Einwechslung Elias genügte schon, um das Hamburger Offensivspiel deutlich zu beleben. Der Holländer besaß auch die beste Einschussgelegenheit, sein Schuss wurde jedoch vom gegnerischen Kapitän Badir für seinen bereits geschlagenen Hintermann Enyeama geklärt (59.). Der verdiente Ausgleichstreffer wollte trotz der Überlegenheit der Gäste und den vielen Torchancen nicht fallen. Berg (48.), Tesche (57.), Torun (58.) vergaben weitere gute Möglichkeiten. Danach verlor Hamburg etwas an Schwung, Tel Aviv hätte durch Zehavi (59.) oder Shechter (66.) das Spiel vorentscheiden können. Stattdessen hatten die Hausherren Glück, dass der durchaus mögliche Elfmeterpfiff in der 77. Minute ausblieb, nachdem Enyeama Berg leicht am Fuß getroffen hatte.

Senthuran Sivananda