Gruppensieg verspielt

von Günther Jakobsen10:22 Uhr | 07.12.2011

Zum fünften Mal lag Bayer Leverkusen in dieser Champions-League-Saison zurück. Zu Hause konnten die Leverkusener die Spiele immer noch drehen, auswärts dagegen nicht. Beim RC Genk gab es immerhin ein Unentschieden. Zum Gruppensieg reichte es allerdings nicht.

Das Spiel begann für die Belgier schlecht. Vor dem geplanten Anpfiff musste Schlussmann Köteles noch einmal in die Kabine und seine lange Unterhose wechseln, weil diese nicht dieselbe Farbe wie sein Torwarttrikot hatte. Der Anpfiff verzögerte sich deshalb um dreieinhalb Minuten. Auf dem Spielfeld ergriffen die Leverkusener gleich die Initiative und kamen dem gegnerischen Tor mit der Zeit immer näher, aber in der ersten Halbzeit kaum einmal zum Abschluss. Genks Torwart wehrte einen 30-Meter-Freistoß von Schürrle (7.) sowie einen harmlosen Schuss von Derdiyok (22.) sicher ab. Von den Belgiern kam bis zur 30. Minute nach vorne wenig, wenn nicht sogar gar nichts. Dann flankte jedoch Ndabashinze auf Vossen, und der unbewachte Goalgetter der Belgier knallte den Ball direkt ins Tor. Bayer zeigte sich vom überraschenden Rückstand erst einmal beeindruckt und brauchte etwas Zeit, um den Gegentreffer zu verdauen. In dieser Phase waren die Leverkusener vor allem in der Abwehr anfällig und hatten Glück, dass Camus nur das Außennetz traf (32.) und Torwart Leno den Kopfball von Simaeys über die Latte lenkte (34.). Anschließend übernahmen die Werkskicker wieder das Kommando. Aber vor dem gegnerischen Gehäuse agierten sie weiterhin nicht zwingend genug. Bis zum Ende der ersten Halbzeit hatte der Gast nur eine gute Ausgleichsmöglichkeit. Köteles parierte jedoch Sams Schuss und vereitelte mit seinen Vorderleuten den Nachschuss-Versuch von Bender (43.).

In der zweiten Halbzeit erhöhten die Werkskicker den Druck nach vorne, allerdings rannten sie zumeist ideenlos an und hatten zudem Pech im Abschluss. Allen voran Derdiyok agierte vor dem gegnerischen Tor glücklos. Nachdem Schürrle an Köteles gescheitert war, traf der Nachschuss des Schweizers nur die Oberkante der Latte (55.). Fünf Minuten später köpfte er den Ball nach Castros Freistoßvorlage übers Tor. Und in der 68. Minute sprang dem Bayer-Stürmer die Kugel vom Fuß, als ihn ein Castro-Pass im Fünf-Meter-Raum erreichte. Ausgerechnet als der Druck der Leverkusener abzuebben drohte, traf Derdiyok doch noch. Sam spielte gegen zwei Verteidiger einen Pass zum unbewachten Schweizer, und der brachte die Kugel diesmal im Tor unter (79.). Der Ausgleich weckte für kurze Zeit neue Lebensgeister bei den Gästen. Aber die einzige Großchance zum Siegtreffer blieb ungenutzt. Der eingewechselte Kießling scheiterte an Köteles, genauso wie Sam mit dem Nachschuss. In den Schlussminuten waren die Belgier dem Sieg näher. Die Rheinländer mussten sich bei ihrem Schlussmann Leno bedanken, dass er gegen Barda (88.) und in der Nachspielzeit gegen Camus sowie Buffel den erneuten Rückstand verhinderte.

Senthuran Sivananda



Jetzt falle ich nicht mehr so tief.

— Andre Lenz, Torwart von Alemannia Aachen, nachdem der Platz begradigt wurde