Gut gespielt, aber verloren

von Günther Jakobsen12:44 Uhr | 09.12.2009

Wolfsburg fehlte eine adäquate Chancenverwertung um die machbare Achtelfinalteilnahme in der Champions League zu buchen. Michael Owen, dreifacher Torschütze der Gäste, hatte keine Abschlussprobleme ...

Die Vorzeichen standen so schlecht nicht. Die Gäste aus Manchester waren weit davon entfernt ihre Bestformation aufs Feld schicken zu können. 13 verletzte, nicht einsetzbare Spieler beklagten die „Red Devils“. Und der VfL nutzte diese Schwächung zumindest in einer Hinsicht konsequent aus: Nahezu über die gesamte Spieldauer war man das überlegene Team, erarbeitete sich ein Eckballverhältnis von 10:1. In der alles entscheidenden Disziplin des Vollstreckens blieben die „Wölfe“ jedoch klar hinter dem renommierten Gegner zurück. „Wir haben heute wieder ein gutes Spiel gemacht, haben vor allem in der zweiten Halbzeit viel Druck aufgebaut, wurden dafür aber leider wieder nicht belohnt. Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen“, lautete Armin Vehs nüchterner Kommentar nach der 1:3-Heimniederlage, die das Champions League-Aus des deutschen Meisters besiegelte.

Bereits nach den ersten 45 Minuten entsprach der Zwischenstand nicht den Spielanteilen und Möglichkeiten, die der Spielverlauf hergab. Owens Kopfballtreffer zur überraschenden Gästeführung, kurz vor dem Halbzeitpfiff (44.), hätte nicht zwingend das erste Tor der Partie sein müssen. In der 13. Minute wurde den Gastgebern ein klarer Elfmeter verweigert (Foul von Carrick gegen Hasebe) und sowohl Barzagli (18.) wie auch Misimovic (22.) ließen sehr gute Kopfballmöglichkeiten aus. Manchester setzte allerdings zwei, drei Gegenstöße an, denen ebenfalls nur der erfolgreiche Abschluss fehlte.

Der VfL vermochte seine Überlegenheit nach Wiederbeginn zu steigern und wurde endlich auch belohnt als Dzeko mit einem wuchtigen Kopfball den Ausgleich markierte (56.). Nun wuchs der Druck aufs von Kuszczak gehütete Gästetor noch um einige Grade an. Die Sturmspitzen Dzeko und Grafite brachten den polnischen Nationalkeeper in ManUs Reihen einige Male in Bedrängnis, das erlösende Führungstor wollte jedoch nicht fallen. Stattdessen gaben die Gäste in der zweiten Hälfte Anschauungsunterricht zum Thema „Optimale Chancenverwertung“: Drei Mal kamen sie in Person von Michael Owen bedrohlich vors Wolfsburger Tor - und zweimal packte der Goalgetter abgezockt zu (83. und 90.). Da zeitgleich ZSKA Moskau sein Auswärtsspiel bei Besiktas gewann, fiel der VfL auf den dritten Rang zurück, der den „Wölfen“ zwar die weitere Teilnahme im internationalen Wettbewerb sicherte, allerdings nur noch in der zweitklassigen Europa League.

André Schulin



Wir müssen wohl ein Jahr drinnen spielen, um uns daran zu gewöhnen.

— Jörg Böhme über die neue Arena AufSchalke, erstes deutsches Bundesliga-Stadion mit verschließbarem Dach.