Gute Zeiten, schlechte Zeiten

von Günther Jakobsen11:43 Uhr | 30.09.2006

Einmal mehr bewahrheitete sich die alte Regel, lieber gut vorzusorgen, um dann in schlechteren Zeiten gewappnet zu sein. Dortmund hatte sich im ersten Durchgang nur ein Tor zurückgelegt, obgleich mehrere im Angebot waren. Die schlechteren Zeiten kamen dann schneller als erwartet.

Eine tolle Zeit hatten die Borussen bereits in den ersten Spielminuten. Nach einem abgeblockten Schussversuch Dedés traf Smolarek bereits wenig später in den Kasten der Niedersachsen (6.). Dedé hatte per Freistoß Kringe erreicht, der direkt abzog aber auf einen glänzend reagierenden Torwart Enke traf. Der Ball prallte an den Pfosten, doch Smolarek staubte flink ab. Die Borussen gaben sich mit dem 1:0 aber nicht zufrieden und hielten den Druck aufrecht, schnürten Hannover ein. Allerdings fand ein wuchtiger Pinaar-Knaller in der 14. Minute nicht den Weg ins Tor, denn Enke zeigte einmal mehr sein Können. Von den 96ern gab es offensiv wenig zu sehen, denn auch ein Huszti-Geschoss, das deutlich sein Ziel verfehlte, war nicht wirklich eine gute Chance (18.). Gute zehn Minuten lang bot die Partie danach nur unaufgeregtes Mittelfeldgeschehen an, ehe Brdaric dem BVB-Tor bedrohlich nahe kam, von Weidenfeller jedoch ausgebremst wurde. Dem 0:2 entkam 96 in der wieder stärkeren Dortmunder Phase vor der Pause allein, weil Pienaar nach einer guten halben Stunde nur den Pfosten traf. Die besseren Zeiten der Hausherren hatte beim Pausenpfiff indes zählbar nur das frühe Smolarek-Tor bewirkt.

Früh war nach dem Seitenwechsel erkennbar, dass den Dortmundern kaum mehr vernünftiges Aufbauspiel gelang, die Hannoveraner dagegen immer besseren Zeiten entgegen arbeiteten. So blieb eine kleine Kopfballmöglichkeit für Kringe zu Beginn der 2. Halbzeit die Ausnahme, denn 96 machte plötzlich ernst. Goalgetter Brdaric versemmelte in der 55. und 58. Minute zwar die ersten wirklich torreifen 96-Gelegenheiten, doch mit den Einwechslungen Hashemians und Rosenthals legte Hecking noch zwei Briketts mehr auf. Ein Zusammenspiel der beiden Joker wurde dann in der 75. Minute belohnt. Hashemians ansehbare Abnahme schlug im BVB-Tor ein. Die Borussen nahmen den Weckruf an und stellten umgehend den alten Abstand her. Erneut traf Smolarek, diesmal gekonnt von Tinga bedient (76.). Die weiterhin dominierenden Gäste aber ließen ebenfalls nicht nach. Das 2:2 besorgte Huszti auf Vorlage von Hashemian zwei Minuten nach dem 2:1 der Dortmunder. Dem 3:2 war die Hecking-Elf in der Schlussphase näher als der BVB, der vor allem im Mittelfeld den Ball zu oft zu früh verlor. Ein Tor fiel indes nicht mehr, so dass sich die guten und die schlechten Zeiten diesmal die Waage hielten.

Ulrich Merk



Ich habe ihn nur ganz leicht retuschiert.

— Olaf Thon