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Gutes Spiel Portugals mit Sieg belohnt

von Günther Jakobsen17:13 Uhr | 17.06.2006

Portugal zeigte sich gegenüber seinem Auftaktspiel deutlich verbessert und kam in der Höhe verdient zu einem 2:0-Sieg gegen den Iran. Hashemian und Co. entwickelten zu wenig Druck und wurden nach der zweiten Niederlage mit dem WM-Aus konfrontiert.

"Alle Ronaldos haben Probleme", gab Portugals Trainer Scolari vor dem Spiel gegen Iran lakonisch zu Protokoll. "Seinen" Ronaldo hatte er im Spiel gegen Angola nur eine Stunde auf dem Platz gelassen. Neben der Hoffnung auf eine bessere Vorstellung des Jungstars sollte die Rückkehr des nach einer Fußverletzung genesenen Spielmachers Deco Portugals Offensive zusätzlichen Auftrieb verleihen. Die Auswahl Irans begann ohne ihren in die Jahre gekommenen Star Ali Daei. Als nach verhaltenem Auftakt sowohl der Iran (12., Nekounams Kopfball nach einem Freistoß zischte knapp am rechten Pfosten vorbei) als auch Portugal (13., Decos harten Schuss meisterte Mirzapour mit einem Blitzreflex) erste gute Tormöglichkeiten verbuchten, entwickelte sich das Spiel recht ansehnlich. Portugal war feldüberlegen, da die tief gestaffelte iranische Mannschaft das Mittelfeld preis gab. Über Konter suchte das Team von Branko Ivankovic seine Chance, fand aber nur selten Gelegenheit dazu. Teymourians Pfostenknaller aus der 32. Minute schloss einen guten Gegenstoß ab - hätte jedoch, da aus Abseitsposition erzielt, ohnehin nicht gegolten. Die besten Chancen der Portugiesen machte Irans Abwehr zunichte. Miguels Schuss aus spitzem Winkel wurde von Keeper Mirzapour pariert (44.), während Kaabi, der wegen eines üblen, nicht geahndeten Einsteigens gegen Figo auffiel, Ronaldos gut getimten Kopfball mit der Brust auf der Linie stoppte (34.). Eine Minute später traf Portugals Jungstar mit einem wuchtigen Linksschuss nur das Außennetz des iranischen Tores.

Ohne erkennbaren Rhytmuswechsel führten beide Teams das Match fort. Die überlegenen Portugiesen kamen durch den einsatzfreudigen Ronaldo zur ersten guten Möglichkeit nach Wiederanpfiff, doch Mirzapour gab eine weitere Kostprobe seines Könnens auf der Linie (55.). Ein anderer Könner leitete dann die Vorentscheidung ein: Figo, an fast allen Angriffsaktionen Portugals beteiligt, setzte sich auf dem linken Flügel durch, passte perfekt zum zentral stehenden Deco und der eingebürgerte Brasilianer haute einen Spannschuss heraus, gegen den selbst der gute Mirzapour chancenlos war (63.). Der Iran kam einfach zu selten an den gegnerischen Sechzehner. Ausnahme die 69. Minute: Ein ganz langer Ball aus der eigenen Abwehr brachte den eingewechselten Kathibi, allerdings aus spitzem Winkel, in Schussposition. Der Angreifer zog das Leder am langen Pfosten vorbei. Auch Hashemian bot sich die Ausgleichsmöglichkeit, doch sein Kopfball wurde eine Beute von Portugals Keeper Ricardo (78.). Zwei Minuten später war der Drops gelutscht. Figo wurde im iranischen Strafraum zu Fall gebracht, und Ronaldo vollendete per Strafstoß knallhart zum 2:0. Damit, und mit seiner guten Gesamtleistung, hatte sich Portugals Ronaldo seiner Probleme entledigt. Die Südeuropäer verpassten es in der Nachspielzeit, den Erfolg noch höher zu schrauben. Mirzapour, an den Treffern schuldlos, vereitelte mit einer Fußabwehr gegen Pauletas Schuss das 0:3.

André Schulin



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