Borussia Mönchengladbachs neuer Lieblingsgegner war der Hamburger SV. Gegen keinen anderen Ligakonkurrenten hatte die Elf vom Niederrhein eine längere Siegesserie. Ihr dritter Erfolg in Serie gegen den HSV gefährdete dessen Europapokal-Qualifikation.
Denn nach der 0:1-Niederlage betrug der Vorsprung des Hamburger SV auf den siebten Tabellenplatz nur noch drei Punkte. Noch dünner war das personelle Polster der Hansestädter. Deswegen mussten die angeschlagenen Aogo und Boateng in der Abwehr spielen und Zé Roberto auf seiner ehemaligen Position im linken Mittelfeld beginnen. Bereits in der zweiten Minute durchbrachen druckvoll startende Gladbacher zum ersten Mal die umformierte Hamburger Defensive, die Glück hatte, dass Matmour den besser postierten Mitspieler Arango übersah und mit seinem Schuss am gegnerischen Schlussmann Rost scheiterte. Der HSV-Keeper war auch etwas später bei einem Friend-Kopfball zur Stelle (9.). Danach hatten sich die Hanseaten jedoch besser auf die schnellen Angriffsversuche der Borussen eingestellt, und ihnen gelang es auch, das Geschehen zu beruhigen und zu kontrollieren. Weil ihr eigener Spielaufbau zu behäbig und zu ideenlos war, verflachte die Partie allerdings bis kurz vor dem Halbzeitpfiff. Dann sorgte Gladbachs Arango nach etwas mehr als einer halben Stunde wieder einmal für eine Tormöglichkeit (41.). Zwei Minuten später schlug er die Freistoßflanke, nach der Rozehnal Aogo anköpfte und Brouwers den Abpraller vor van Nistelrooy zur Führung verwertete.
Gezwungenermaßen verstärkten die Gäste im zweiten Durchgang ihr Engagement deutlich und wurden dafür mit Torchancen belohnt. Allerdings erreichten weder die Schüsse von Zé Roberto (50.), Pitroipa (54.) und Petric (72.) noch der Kopfball des nach einer fast achtmonatigen Verletzungspause in der 63. Minute eingewechselten Guerrero (90.) das Zielgebiet. Die Borussia konnte keine Konter setzen und erzeugte nach dem Wiederbeginn nur nach Standardsituationen Torgefahr. Rost wehrte Arangos Freistoß ab (62.), nach einem weiteren ruhenden Ball des Venezolaners bekam die HSV-Hintermannschaft die Kugel nicht aus der Gefahrenzone, aber kein Gegenspieler kam zum Abschluss (66.). Den Fohlen gelang es jedoch, den knappen Vorsprung über die Zeit zu retten.
Senthuran Sivananda
Der WM-Ball ist ja kein Lederball mehr, sondern eine Mischung aus Marsstaub, Mondstaub, Gold und Platin.
— Franz Beckenbauer über den offiziellen Ball "Jabulani" bei der WM 2010