Hatz auf die WM-Plätze angepfiffen

von Günther Jakobsen13:20 Uhr | 08.09.2008

Es kann nur Einen geben - unter der Vorgabe, dass nur der jeweilge Gruppenerste automatisch dabei ist, startete die WM-Qualifikation für das Turnier in Südafrika auf dem Alten Kontinent. Deutschland legte einen sehr soliden Grundstein, Italien offenbarte seine Last-Minute-Qualitäten, Österreich überraschte mit Treffsicherheit und England konnte trotz eines Sieges keine Besserung nachweisen.

Die ersten Spiele der WM-Qualifikation 2010 auf dem europäischen Kontinent waren nicht frei von Überraschungen. Ins Zentrum der Verwunderung geriet ohne Frage die Gruppe 7, in der gleich zwei Resultate aufhorchen ließen. Serbiens 2:0-Sieg gegen die Färöer kann als normal abgehakt werden, nicht jedoch der klare 3:0-Auswärtserfolg Litauens in Rumänien und auch nicht Österreichs 3:1 gegen Frankreich. „Es sind nur drei Punkte, wir brauchen noch 18“, hielt Karel Brückner, der gefeierte neue Coach der Österreicher den Ball flach. Weniger erfolgreich, jedoch nicht ganz mit leeren Händen schnitt Ottmar Hitzfeld bei seinem Trainerdebüt mit dem anderen EM-Gastgeber, der Schweiz, in Israel ab. Hakan Yakin und N’Kufo brachten die Eidgenossen 2:0 in Führung. Die in den letzten Jahren international stark verbesserten Israelis konnten in der Endphase allerdings noch den Ausgleich erzwingen. Damit platzierten sich die Kontrahenten gemeinsam auf dem dritten Rang der Gruppe 2, hinter Tabellenführer Griechenland (3:0 in Luxemburg) und Lettland (2:1 in Moldawien).

Villa bügelte seinen Fehler wieder aus
Mit ihrem attraktiv heraus gespielten 6:0-Auswärtserfolg über Liechtenstein nahm die DFB-Auswahl die Spitzenposition der Gruppe 3 ein, vor Wales, das ein knappes 1:0-Erfolgserlebnis über das von Berti Vogts betreute Team Aserbeidschans zustande brachte. Die Deutschen wurden ihrer Favoritenrolle in jeder Hinsicht gerecht, was beileibe nicht von allen renommierten Verbänden zu behaupten war. Europameister Spanien (Gruppe 5) musste sich mit einem dünnen 1:0-Sieg gegen Bosnien-Herzegowina zufrieden geben, den David Villa, der zuvor einen Elfer verschossen hatte, sicherte. Allerdings fehlten den von Vicente del Bosque trainierten Spaniern die verletzten EM-Stars D. Silva und Torres. Noch weitaus glücklicher kamen die Italiener (Gruppe 8) zu ihrem Erfolg. Zypern - zunehmend ein unbequemer Gegner - hatte sich mindestens die bis zur Schlussminute währende 1:1-Punkteteilung verdient - da traf di Natale zum 2:1 für die mittlerweile wieder von Marcello Lippi gecoachten Azzurri.

Rodrigo reklamiert "Moralischen Sieg"
Ein kleines Verbalscharmützel der Trainer folgte dem 2:0-Erfolg der Engländer (Gruppe 6), die in Barcelona Andorra mit 2:0 bezwangen. Nachdem Fabio Capello verärgert die defensive Grundhaltung der Vertretung des Zwergstaates monierte hatte, konnte sich dessen Coach, David Rodrigo, nicht verkneifen zurückzukeilen. „Basierend auf den zur Verfügung stehenden Spielern war dies ein moralischer Sieg für Andorra“, meinte Rodrigo und ergänzte, dass, wenn er englischer Trainer und Capello Coach Andorras gewesen wäre, England weitaus höher gewonnen hätte. Allein der zweifache Torschütze Joe Cole, eingewechselt in der zweiten Halbzeit, verdiente sich auf Seiten der Engländer eine gute Benotung. Die Defensive wurde nicht gefordert; Keeper James bekam nichts zu halten. Nichts zu holen gab es für Malta im Heimspiel gegen Portugal (Gruppe1). Die von Carlos Queiroz, dem langjährigen ManU-Co-Trainer betreuten Portugiesen gewannen mit einem in dieser Höhe erwarteten 4:0.

André Schulin



So einen Mann muss ich lieben. Ich will das mal mit der Oper vergleichen. Manni war bis zuletzt ein großartiger Sänger. Etwas älter zwar, aber noch immer mit einer sehr guten Stimme.

— Werder-Trainer und Klassik-Experte Otto Rehhagel zum Karriere-Ende von Manfred ,,Manni" Burgsmüller.