Ein Drittel des Spieltags wird am Sonntag ausgetragen, wenn Leverkusen in Bremen antritt, Magath als Schalker Trainer nach Wolfsburg zurückkehrt und Freiburg sich ein "Sechspunkteduell" mit Berlin liefert. Harte Anforderungen stellt der Spieltag auch an die abstiegsbedrohten Teams aus Nürnberg und Hannover.
Mit dem Kräftemessen zweier punktgleicher Teams (28 Zähler) aus dem Mittelfeld wird der 23. Spieltag angepfiffen. 1899 Hoffenheim empfängt dabei die Gladbacher Borussia. Die Samstagsspiele Köln gegen Stuttgart und Mainz gegen Bochum stehen ebenfalls unter dem Vorzeichen, dass die beteiligten Klubs weder von akuten Abstiegsnöten, noch konkreten Erwartungshaltungen hinsichtlich eines Ausbruchs in obere Ligabereiche begleitet werden. Aufsteiger FSV Mainz ist mit seinen 31 Zählern der einzige Vertreter aus diesem Kreise, den ein Sieg kurzfristig an die internationalen Startplätze heran bringen könnte. Nach wie vor hat der Heimnimbus der 05er Bestand, und gegen den Gast aus Bochum konnte man auch den einzigen Auswärtssieg der Saison feiern. Doch die Westdeutschen legten in den letzten Wochen eine beeindruckende Serie von sechs Spielen ohne Niederlage hin. FSV-Coach Thomas Tuchel stimmt den Anhang deshalb auf eine schwierige Aufgabe ein: „Ich erwarte keinen Hurra-Fußball am Samstag.“
Äußerst schwer dürfte es für die Nürnberger und Hannoveraner werden, ihre mageren Punktkonten aufzubessern. Der Club hat den mit neun Siegen am Stück vor Kraft strotzenden FC Bayern zu Gast, derweil die 96er zu den Schwarz-Gelben Borussen reisen, die nach zuletzt drei Niederlagen ihre guten Europa League-Chancen gefährdet sehen. Auf Hannoveraner Seite erhofft man sich durch die Rückkehr von Balitsch eine verbesserte Stabilität. Betrachtet man die Statistik des HSV (seit vier Heimspielen ungeschlagen) und der Frankfurter Eintracht (seit vier Auswärtsspielen ungeschlagen) drängt sich der Verdacht eines möglichen Unentschiedens in dieser Partie auf. Den überraschend konstanten Hessen, die gute Resultate gegen offensivstarke Teams wie Bremen, Hoffenheim und Dortmund einfuhren, ist auch ein erfolgreiches Abschneiden an der Elbe zuzutrauen.
Aufgrund der Europapokal-Spiele unter der Woche wurde das Kontingent der Sonntagspartien auf drei Spiele erhöht. Darunter befindet sich ein für den Abstiegskampf relevantes, so genanntes „Sechspunktespiel“: Freiburg gegen Hertha. „Wir stehen vor einem Spiel, das man gewinnen muss", ließ Robin Dutt keinen Zweifel an der Bedeutung dieser 90 Minuten. Auf SC-Kapitän Butscher müssen die Breisgauer allerdings verzichten (Muskelfaserriss). Wolfsburgs Meistermacher Felix Magath kehrt an den Ort seines Triumphes zurück - als Coach der Schalker. „Sicherlich werden - auf beiden Seiten - in diesem Spiel Emotionen vorhanden sein. Doch wir müssen nur auf uns schauen und uns verbessern“, mahnte VfL-Coach Lorenz-Günther Köstner höchste Konzentration für das Geschehen auf dem Platz an. Eine hohe, allgemeine Aufmerksamkeit wird auch auf das Weserstadion gerichtet sein, wenn Tabellenführer Bayer Leverkusen seine Erfolgsserie im Gastspiel bei den Grünweißen erhalten will. Die Gelbsperre für Hyypiä - Reinartz soll ihn ersetzen - dürfte Bayer schmerzen; im defensiven Mittelfeld ist wieder mit der Rückkehr Vidals (Sperre abgesessen) zu rechnen.
André Schulin
Beer hatte noch kalte Füße.
— Hertha-Coach ,,Sir" Georg Keßler über einen von Erich ,,Ete" Beer gegen Kaiserslautern nach fünf Minuten verschossenen Elfmeter.