Hertha beendete die Pflichtspielflaute

von Günther Jakobsen13:27 Uhr | 06.11.2009

Nach zehn sieglosen Wochen kamen die Hauptstädter in Heerenveen durch ein Tor von Wichniarek in der Nachspielzeit zu einem Erfolg, der vor allem aufgrund der Leistungssteigerung in Halbzeit zwei Realität wurde. Damit rückte der Einzug der nächsten Runde wieder in Reichweite.

Bereits nach drei Spielminuten mussten die Berliner den Ball aus ihrem Netz holen, denn Nicu hatte den Ex-Bundesligaspieler Papadopulos bei einem Eckball von Losada aus den Augen verloren, der sich die Möglichkeit zum 1:0 von der Torraumgrenze nicht nehmen ließ. Auf dem tiefen Boden hatten beide Teams anfangs eine Menge Probleme und leisteten sich viele Ballverluste, die die Gäste allerdings immer besser zu reduzieren verstanden. Trainer Funkels Maßnahme, den 19-jährigen Debütanten Stefan Bigalke aufzustellen, erwies sich dabei immer mehr als gelungener Schachzug. Unterstützt wurden die Angriffszüge beider Mannschaften im weiteren Verlauf vorwiegend durch Abwehrfehler, die nur zum Teil auf die Bodenverhältnisse zurückzuführen waren, doch erst nach 21 Minuten fiel ein weiterer Treffer. Das 1:1 bereitete Wichniarek nach einem Aussetzer von Breuer vor und Domovchiyski durfte vollenden. Beide Deckungsreihen blieben auch danach wackelig. Nach einem Lapsus von Stein kam Assaidi zur Flanke und Papadopulos per Kopf zu seinem zweiten Tor (36.). Bei den Berliner lief immer weniger zusammen und man lag zur Pause zu Recht hinten.

Das Bild veränderte sich nach dem Seitenwechsel jedoch umgehend. Hertha ging konzentrierter in die Zweikämpfe und warf sich zudem mutig in die Offensive. Der Lohn folgte in der 52. Minute: Domovchiyski hatte den Ball in der Hälfte Heerenveens ergattert, Wichniarek bedient, dessen Schuss jedoch abgeblockt wurde, allerdings wieder bei seinem Sturmpartner landete, der die Kugel mit langem Bein zum 2:2 über die Torlinie beförderte. Hertha blieb im Vorwärtsgang und erspielte sich eine Reihe guter Möglichkeiten, die Stein und vor allem Doppeltorschütze Domovchiyski allerdings nicht verwerten konnten. Heerenveen konterte nur punktuell gefährlich, blieb im Abschluss allerdings gleichfalls glücklos. Die Berliner Dominanz wurde letztlich aber doch mit dem Siegtreffer geschmückt. Nach einem Steilpass von Friedrich setzte sich Domovchiyski halblinks im Strafraum durch, passte in die Zentrale, wo Wichniarek als Direktabnehmer fungierte und zu einem 3:2-Erfolg traf, der die Berliner im Rennen um die vorderen Plätze der Gruppe D hielt und eine zehnwöchige Pflichtspielflaute beendete.

Ulrich Merk



Hollywood ist tot, es lebe der HSV!

— Dr. Peter Krohn, Präsident des Hamburger SV, bei der Verpflichtung von Superstar Kevin Keegan, 1977.