Zumindest in Sachen Spannung hielt der Spieltag das, was man sich von ihm versprach: Spitzenreiter Hertha unterlag 1:2 in Wolfsburg, ebenso der FC Bayern daheim gegen Köln. Dadurch sprang Hoffenheim dank eines 3:3 in Stuttgart vorerst wieder auf Platz eins. Weiter abwärts geht es mit Werder durch ein 1:2 in Cottbus. Dreier sackten ebenfalls Frankfurt (1:0 beim KSC) und Schlusslicht Gladbach (3:2 gegen Hannover) ein, während sich Bielefeld und Bochum 1:1 trennten.
Die Sensation des 21. Spieltages sahen die Zuschauer in der ausverkauften Allianz-Arena. Mit 2:1 schlug Außenseiter 1. FC Köln den Rekordmeister Bayern München nicht unverdient. Ehret (22.) und Startelf-Debütant Brosinski (34.) legten sensationell vor, nachdem ein scheinbar regulärer Treffer von Klose zuvor keine Anerkennung fand. Van Buyten gelang in der 84. Minute nur noch das Anschlusstor per Kopf. Bayern erspielte vor allem im zweiten Durchgang kaum Torchancen und unterlag gegen die tapfer verteidigende Konter-Truppe von Christoph Daum am Ende verdient.
Zum zweiten Mal hintereinander musste sich der VfB Stuttgart mit einem unterhaltsamen 3:3 begnügen. Diesmal hatten die Schwaben jedoch zuletzt großes Glück, denn in der Schlussminute verschoss Salihovic von 1899 Hoffenheim einen Foulelfmeter. Zuvor hatte Demba Ba dreimal (24., 45., 67.), Gomez zweimal (31., 63.) und Cacau (26.) einmal getroffen. Hoffenheim übernahm vor dem Sonntagsspiel, in dem der HSV noch vorbeiziehen kann, erneut die Tabellenspitze.
Diese musste Hertha BSC Berlin nach einem 1:2 beim VfL Wolfsburg abgeben. Nach der Führung der Hauptstädter durch Cicero (62.) drehte Dzeko (71., 84.) mit zwei Treffern die Partie doch noch überraschend. Beim zweiten Treffer des VfL-Goalgetters ging allerdings ein Foul des Torschützen voraus, doch Schiri Kircher pfiff das harte Einsteigen Dzekos gegen Simunic nicht ab.
In der letzten Spielminute gab Werder Bremen gegen Energie Cottbus überraschend die Punkte ab, denn Rangelov nutzte einen letzten Fehler der Hanseaten zum Siegtreffer für die Lausitzer. Bremen war durch Almeidas Kopfball (46.) kurz nach der Pause in Front gegangen, doch Iliev glich bereits fünf Minuten später wieder aus, so dass das Chancenplus für die Schaaf-Elf letztlich für die Katz´ war.
Acht Spiele lang hatte Borussia Mönchengladbach keinen Sieg errungen. Gegen Hannover 96 aber startete die Meyer-Elf bestmöglich und ging durch Baumjohann (36.) und Marin (43.) verdient in Führung. Nach der Pause steigerten sich die Niedersachsen jedoch gehörig und glichen durch die Treffer von Pinto (53.) und Christian Schulz (77.) ebenso verdient aus. Den Schlusspunkt aber setzten wieder die Fohlen, denn der eingewechselte Neuville traf in der 83. Minute zum arg benötigten Dreier für den Tabellenletzten.
Auch gegen Eintracht Frankfurt machte sich die Angriffsschwäche des Karlsruher SC wieder deutlich bemerkbar. In einem von beiden Abwehrreihen geprägtem Kampfspiel schoss der eingewechselte Caio für die Hessen das Tor des Tages (54.). Vor allem nach dem Gegentreffer wirkte der KSC heftig geschockt und bekam offensiv kaum mehr etwas geregelt.
Auch im Abstiegduell zwischen Arminia Bielefeld und dem VfL Bochum lagen die Schwerpunkte im kämpferischen Einsatz. Bochum hatte nach 30 Minuten durch Klimowicz, der später noch Gelb-Rot sah, vorgelegt. Während des einseitigen zweiten Durchgangs, in dem sich der VfL nur noch aufs Toreverhindern konzentrierte, glückte Mijatovic per Kopfball immerhin noch das 1:1, das dem Spielverlauf nach auch in Ordnung ging.
Bloß du sitzt in der Schiet, nicht wir!
— Felix Magath, HSV, zum Teamkollegen Dieter Schatzschneider.