Die Schweiz gewinnt das Spiel gegen Griechenland mit Geduld und dank einer Halbzeit mit einem Mann mehr. Mit Grichting und Padalino sorgten zwei für die Tore, die zum ersten Mal für die Nationalelf getroffen hatten. Es war ein verdienter, wenn auch mühevoll erkämpfter Sieg der Hitzfeld-Truppe.
Die zweite Begegnung der beiden Titanen im Trainerbusiness, Hitzfeld und Rehagel, war in der Qualifikation zur WM in Südafrika ein Schlüsselspiel. Zwar hatten die Eidgenossen das Hinspiel in Athen 1:2 gewinnen können, aber für das Heimspiel in Basel hatte Hitzfeld einige Probleme zu lösen. Die Verteidigung bereitete ihm Sorgen, weil Stammspieler entweder nicht fit waren oder über zu wenig Spielpraxis verfügten. Zudem war mit Inler der Dreh- und Angelpunkt der Angriffsauslösung ausgefallen.
Von Beginn weg entwickelte sich ein abwechslungsreiches Spiel mit einem Heimteam, das etwas mehr Zug aufs Tor hatte als die Hellenen. Padalino war der auffälligste Spieler. Doch die griechische Defensive bewies, dass sie nicht ohne Grund den vorletzten Europameistertitel holte. Auch die ersatzgeschwächte Schweizer Abwehr erledigte ihre Aufgabe sicher. Klare Torchancen waren auf beiden Seiten Mangelware. Man musste das Glück in den Standardsituationen suchen. Eine solche führte in der 43. Minute zum Platzverweis von Vyntra. Schiedsrichter De Bleekere ermahnte den Griechen wegen einem Gerangel mit Mangnin bei einem Eckball. Kurz darauf zog der belgische Unparteiische die Gelbe Karte wegen Vyntras wiederholtem Strafraumgezänk mit dem VfB-Mann, und weil es bereits die zweite war, konnten die Eidgenossen eine Halbzeit lang in Überzahl spielen.
In der zweiten Hälfte verlagerte sich das Spiel erwartungsgemäß noch mehr in die Platzhälfte der Gäste. Doch eine griechische Defensive war selbst in Unterzahl nicht leicht zu knacken. Hitzfeld brachte Derdiyok und Yakin und nahm dafür Fernandes und Nef vom Feld. Doch auch die verstärkte Offensive fand kein Rezept. Mehr und mehr waren es die Griechen, welche vor Benaglio für Unruhe sorgten. Erst in der 83. Minute führte ein Foul am ebenfalls eingewechselten Vonlanthen zu einem Freistoß nahe an der Strafraumgrenze. Yakin trat diesen, Grichting stürzte sich mitten in die griechische Abwehrreihe und machte mit dem Kopf den Führungstreffer. Vier Minuten später führte ein Konter nach einem Freistoß der Griechen zu einer Überzahlsituation. Frei spielte in den Strafraum, wo Padalino mit dem Kopf zur Stelle war und mit etwas Glück das 2:0 erzielte. Die Schweiz hatte sich so mit Mühe doch noch den gewünschten Sieg erkämpft, der ihr eine gute Ausgangslage für das Restprogramm der Qualifikation geschaffen hat.
Andreas Beck, Bern
Unverschämtheit, ich hab in meinem Leben noch kein Geld in die Schweiz überwiesen!
— Willi Konrad, ehemals Kickers Offenbach, bei Dynamo Dresden zu einem TV-Reporter