Frauen-WM - News

Hochverdienter Erfolg plus Kuriositäten

von Günther Jakobsen17:49 Uhr | 03.07.2011

Selbst ein 5:0 für Australien war gegen die Schwarzafrikanerinnen möglich. Doch eine "Matilda" schenkte dem Außenseiter zwei Tore, andere aus dem Team trafen nur Alu oder sonstwie nicht ins Ziel. Zudem warteten alle Zuschauer vergeblich auf den Elfmeterpfiff nach der besonders offensichtlichen Regelverletzung einer Afrikanerin.

Unter recht flottem Tempo suchten beide Teams von Anbeginn den Weg nach vorn, wobei die Australierinnen präziser vorgingen. Das ihnen das 1:0 nach bereits acht Spielminuten glückte, war demzufolge auch nicht die große Überraschung. Garriock war halblinks im 16er zum Schuss gekommen, Torfrau Miriam wehrte nach vorne ab und Khamis vollendete das Angriffswerk. Weitere acht Minuten später eine Szene aus dem Kuriositätenkabinett des Fußballs. Khamis traf den linken Pfosten und Verteidigerin Bruna nahm den Abpraller einfach in beide Hände, ließ den Ball dann fallen, Miriam nahm ihn auf - und das Spiel ging weiter... Das die ungarische Schiedsrichterin Gaal nicht auf den Punkt zeigte, machte die Aktion noch schräger. Weitere fünf Minuten später schenkte Innenverteidigerin Uzunlar den Afrikanerinnen zudem den Ausgleich. Sie vertändelte die Kugel am Strafraumrand gegen Anonma, die ihrerseits Torfrau Williams umdribbelte und ins leere Tor schoss (21.). Der Rest des ersten Durchgangs wurde weiterhin deutlich von den Frauen aus Down Under bestimmt, doch aus den Möglichkeiten schlugen sie kein Kapital. Vor allem Khamis (29., per Kopf) und McCallum (43., Freistoß an die Latte) verpassten das 2:1.

Mit de Vanna für Shipard legte Australien nach dem Seitenwechsel noch eine Schippe drauf und schlug frühzeitig per Doppelschlag zu. Zuerst flankte Khamis flach von der linken Torauslinie zurück auf van Egmond, deren Direktabnahme im linken Toreck einschlug (48.). Das 3:1 übernahm de Vanna, die einen Pass in die Angriffszentrale aufnahm und an der herausstürmenden Miriam vorbei ins Tor spitzelte (51.). Die Überlegenheit des Favoriten setzte sich auch über weite Strecken des zweiten Durchgangs fort, doch für einen weiteren Treffer fehlte es im Abschluss mehrfach an der Konzentration. McCallum traf in der 77. Minute mit einer Flanke nochmals das Aluminium, doch sechs Minuten später wurde es überraschend noch einmal eng. Erneut hatte Uzunlar den Ball gegen Anonma vor dem 16er verdaddelt und die Kapitänin ihre Chance allein gegen Williams genutzt. Mehr als das 2:3 war aber beim besten Willen für Äquatorial Guinea nicht drin, denn in den Schlussminuten ließ Australien nichts mehr anbrennen und blieb im Geschäft ums Viertelfinale. Die Außenseiterinnen waren nach der zweiten Niederlage dagegen so gut wie ausgeschieden.

Ulrich Merk



Und hier sehen wir Platini... Wir sehen vor allem, dass er dringend einen Friseur braucht.

— Wolf-Dieter Poschmann und Karl-Heinz Rummenigge im Dialog.