Hoffenheim beim Angstgegner

von Günther Jakobsen15:13 Uhr | 19.04.2013

Wie in der Vorwoche muss Schalke sich mit einem Konkurrenten aus der Spitzengruppe messen, wie vier Tage zuvor muss Freiburg in Stuttgart antreten. Hoffenheim steht vor seinem zehnten Versuch, Leverkusen in der Bundesliga zu bezwingen.

Eines verbindet die Kontrahenten des Freitagsspiels: Beide wären sehr zufrieden, würden sie am Saisonende jeweils einen Rang besser dastehen als aktuell. Dann wäre Gladbach in der Europa League und Augsburg hätte den direkten Klassenerhalt geschafft. „Die Mannschaft harmoniert und daher fahren wir zuversichtlich nach Gladbach“, sieht FCA-Coach Markus Weinzierl Möglichkeiten, etwas Zählbares mitzunehmen. Lucien Favre wollte nicht über Gladbachs EL-Chancen spekulieren, bezeichnete die Augsburger aber als „gefährliche Mannschaft“, gegen die man jedoch zu Hause gewinnen wolle.

Aus seinen beiden letzten Bundesliga-Gastspielen in Hannover konnte der FC Bayern keinen Punkt mitnehmen. Und die 96er mussten in der laufenden Rückserie noch keine Heimpleite einstecken. „Wir wollen versuchen, diese Serie zu halten“, meint 96-Coach Mirko Slomka dementsprechend, ist sich aber bewusst, in welcher Topform die Münchner derzeit agieren: „Wir wissen, was auf uns zukommt.“ Auf den FSV Mainz könnte, der Formkurve entsprechend, im Duell mit dem BVB die vierte 1:2-Niederlage in Folge zukommen. Auch ihre beiden letzten Bundesligaspiele verloren die 05er mit diesem Resultat. Die Mainzer Verletzungsmisere tut ein Übriges, deren Außenseiterrolle in Dortmund zu verstärken: „Die Möglichkeit des Scheiterns mit einzubeziehen ist vielleicht gar nicht so schlecht. Das kann auch zu einer Entkrampfung führen und die nötige Gelassenheit bringen“, versucht Thomas Tuchel, der Situation etwas positives abzugewinnen. Punktspielen gegen Bayer Leverkusen etwas Positives zu entnehmen, dürfte 1899 Hoffenheim schwer fallen: Acht der bisherigen neun Vergleiche gingen verloren, einmal spielte man unentschieden. „Wir sind in diesem Spiel der Außenseiter, aber diese Rolle haben wir in den letzten Wochen schon gut ausgefüllt“, glaubt 1899-Kapitän Andreas Beck dennoch an eine Chance in der BayArena.

Werder Bremen kann vor dem Match gegen den Nordrivalen VfL Wolfsburg in einer Hinsicht Erfreuliches vermelden: „Unsere Personalsituation hat sich etwas mehr entspannt“, berichtet Thomas Schaaf. Die unter der Woche noch fraglichen Fritz, Schmitz, Hunt, Ekici, Petersen und Sokratis sind mutmaßlich einsatzfähig. Gästespieler Naldo wird vor dem Spiel offiziell verabschiedet; der Brasilianer hatte vor dem Wechsel zum VfL 173 Bundesliga-Partien für Werder bestritten. Mehr noch als Bremen und Wolfsburg steht Fortuna Düsseldorf, auswärts beim Hamburger SV, unter Druck, sich von den Abstiegsrängen fernzuhalten. „Der Vorsprung ist geringer geworden. Aber wir haben eine solche Situation auch nicht tot geschwiegen. Von Anfang an haben wir davon gesprochen, dass dies passieren kann“, gibt sich Norbert Meier überzeugt, dass die Fortuna im Endspurt die Nerven behält. Bodzek, Bolly und Kruse werden die Reise in den Norden verletzungsbedingt gar nicht erst antreten. Anlässlich des Auswärtsspiels seiner Elf bei Eintracht Frankfurt gibt sich Schalke-Trainer Jens Keller zuversichtlich: „Uns liegen Mannschaften, die mitspielen, besser als jene Teams, die nur verteidigen wollen.“ Farfan wird den „Knappen“ allerdings nach wie vor fehlen.

Die Sonntagsspiele sind ausschließlich für Klubs aus dem Süden der Republik reserviert: Zunächst treffen die Pokalgegner VfB Stuttgart und SC Freiburg zum zweiten Mal in dieser Woche aufeinander, danach macht sich die SpVgg Greuther Fürth auf den kurzen Weg nach Nürnberg. FCN-Trainer Michael Wiesinger betont den lokalen Charakter des fränkischen Duells: „Die Tabellenkonstellation interessiert an diesem Tage nicht. Jeder versucht, sein Bestes für seine Stadt und seine Fans zu geben. In so einem Spiel entscheidet die Tagesform.“



Wir müssen aufpassen, dass diese Seifenoper nicht das Niveau der Auseinandersetzung zwischen Dieter Bohlen und Thomas Anders erreicht.

— BVB-Präsident Dr. Gerd Niebaum über die Schlammschlacht mit Superstar Marcio Amoroso.