Hoffenheim nicht aufzuhalten

Der Siegeszug der Provinzmillionäre ging ungebremst weiter. Hoffenheim gewann auch das sechste Spiel in Folge und erspielte sich genau wie Wehen einen satten Vorsprung auf die Nicht-Aufstiegsränge. Im Norden lief es genau andersherum. Lübeck und Osnabrück spielten beide nur Remis und gaben der Konkurrenz die Chance aufzuholen.
Regionalliga Nord
Dazu gehörte nun auch wieder Dynamo Dresden. Beim Heimspiel gegen Osnabrück stand indes nicht nur das Ergebnis auf dem Prüfstand, sondern auch das Verhalten der Fans. Ausschreitungen gab es diesmal aber keine, so dass das 2:0 gegen Berlin ohne bitteren Beigeschmack blieb. Während Dynamo jetzt wieder dick im Aufstiegsgeschäft war, purzelte Union weiter ins Bodenlose. Drei der letzten vier Spiele waren verloren gegangen – alle gegen direkte Konkurrenten. Fortuna Düsseldorf stand längst besser da, kam aber überraschend nicht über ein 1:1 gegen den Nachbarn aus Leverkusen hinaus. Vier Minuten vor Schluss erst erzielte Tiberkanine den Ausgleich für Bayer, allerdings musste die Fortuna auch mehr als 20 Minuten in Unterzahl spielen. Cebe hatte Rot gesehen (67.). Mit einem Sieg wären die Rheinländer Tabellenführer geworden, weil weder Osnabrück (2:2 gegen Emden) noch der VfB Lübeck (1:1 in Dortmund) siegen konnten. Lübeck musste sich am meisten ärgern, denn Senesie traf erst kurz vor Schluss zum Ausgleich für den BVB. Gewinner des Spieltags war Rot-Weiß Erfurt, das beim 1:0 gegen Wilhelmshaven schon den sechsten Sieg in Folge einheimste und sich bis kurz hinter die Aufstiegsränge schlich. Ohnehin aber war die Liga mächtig eng beisammen. Selbst der FC St. Pauli, der beim 1:1 in Ahlen erneut keine Bäume ausriss, hatte als Elfter nur vier Zähler Rückstand auf den Tabellenführer.
Regionalliga Süd
Stuttgarts Heimniederlage gegen Ingolstadt (0:1) war zwar die erste der Saison, überraschen konnte das Ergebnis aber eigentlich nicht. Die Oberbayern feierten bereits ihren fünften Sieg im siebten Auswärtsspiel und pirschten sich damit eng an den VfB heran. Schütze des goldenen Tores war Steffen Wohlfarth mit seinem sechsten Saisontreffer (67.). Überholt wurden dadurch die Stuttgarter Kickers, die zwar auch das siebte Spiel in Folge nicht gewannen, mit dem 1:1 bei 1860 aber gut leben konnten. Ins Aufstiegsrennen sollten sie vorerst indes nicht mehr eingreifen können. Wehen gewann sein Heimspiel gegen Bayerns Zweite mit 1:0 (Cenci, 45.) und blieb als Team mit den meisten Treffern und den wenigsten Gegentoren ein würdiger Tabellenführer. Die neue Macht der Liga war allerdings trotzdem längst die TSG Hoffenheim. Maric und Hesse sorgten im zweiten Durchgang für ein klares 2:0 gegen Reutlingen und bauten damit eine atemberaubende Serie aus: Von 30 möglichen Punkten aus den letzten zehn Spielen holte Hoffenheim 28. Entsprechend deutlich las sich die Dominanz der Spitzenteams nun auch in der Tabelle. Weil der Dritte Stuttgart als Amateurteam ohnehin nicht aufsteigen dürfte, betrug der Vorsprung auf einen nicht zum Aufstieg berechtigenden Rang nun faktisch sieben Zähler. Im Keller der Tabelle klafften solche Furchen inzwischen ebenfalls. Pirmasens war in Kassel (0:2) ebenso chancenlos wie Pfullendorf in Karlsruhe (1:4). Noch gruseliger aber war das Duell der beiden Letzten dieser Liga, das leistungsgerecht 0:0 endete. Kaiserslautern blieb damit weiterhin ohne jeden Saisonsieg.
Maik Großmann