Holstein Kiel noch im Geschäft

von Günther Jakobsen13:00 Uhr | 27.10.2011

Zwölf Bundesligisten, die Zweitligaklubs VfL Bochum, Fortuna Düsseldorf und Greuther Fürth sowie als Exot Viertligist Holstein Kiel sicherten sich den Einzug ins Achtelfinale. Mainz feierte am Mittwoch einen Erfolg in Hannover.

Der 2:0-Erfolg des Regionalligisten Holstein Kiel über den Pokalfinalisten des letzten Endspiels MSV Duisburg war eine Überraschung und auch das einzige Spiel dieser Pokalrunde, in dem ein unterklassiger Verein sich durchsetzte. Die auf Augenhöhe ausgetragene Partie entschied sich anfangs der zweiten Halbzeit zugunsten der Gastgeber, als Duisburgs Hintermannschaft zweimal patzte. Zunächst wählte Schlussmann Florian Fromlowitz eine falsche Entscheidung: Anstatt eine hohe Freistoßflanke wegzufäusten, wollte er das Leder fangen. Um dabei jedoch nicht samt des Spielgerätes hinter die Torlinie zu geraten, ließ er den Ball fallen - direkt vor Kaziors Füße, der das Geschenk sofort annahm (54.). Nur vier Minuten später stand die MSV-Abwehr schlecht, als - wieder von Siedschlag ausgehend - eine Flanke in den Sechzehner segelte. Sykora stieg nahezu unbedrängt hoch und köpfte aus fünf Metern ein. Der zweite halbwegs überraschende Spielausgang der Mittwochsbegegnungen trug sich in Hannover zu, wo die gastgebenden 96er das Bundesliga interne Duell gegen den FSV Mainz verloren. Für die frischer wirkenden Gäste setzte Ivanschitz in der Verlängerung den entscheidenden Treffer (93.) und Wetklo sicherte das knappe 1:0 ab, als er unmittelbar vor dem Schlusspfiff einen Strafstoß Ya Konans parierte.

Keine Probleme sich sicher ins Achtelfinale zu schießen hatten die Bundesligisten FC Bayern und VfB Stuttgart in ihren Heimspielen gegen Zweitligisten. Dem 3:0 des VfB gegen den FSV Frankfurt setzten die Münchner ein doppelt so hohes 6:0 über den FC Ingolstadt entgegen, bei dem sich Petersen als zweifacher Torschütze hervortat und Usami seinen ersten Treffer für Bayerns Erste beisteuerte. Drei Mal mussten Bundesligateams auswärts bei Zweitligisten antreten - und obgleich sich die Favoriten durchsetzten, waren diese Begegnungen keineswegs Selbstläufer. Schalke erzielte relativ spät den sich bis dahin nicht abzeichnenden 2:0-Endstand beim Karlsruher SC (81., Huntelaar/83., Matip), der 1. FC Nürnberg hatte sehr viel Mühe, seinen 2:1-Erfolg bei Erzgebirge Aue unter Dach und Fach zu bringen (Dieter Hecking: „Ich glaube, Aue war phasenweise die bessere Mannschaft, gerade in der ersten Halbzeit“) und der 1. FC Kaiserslautern musste in die Verlängerung, um bei der gleichstarken Frankfurter Eintracht den 1:0-Siegtreffer zu setzen (119., Sukuta-Pasu). Hertha BSC ließ sich die Chance, nach „Berlin zu fahren“, nicht durch Regionalligist Rot-Weiss Essen verbauen. In der zweiten Halbzeit knackten Treffer von Ramos (64.) und Lasogga (72.) den Widerstand der gastgebenden Rot-Weissen, Rukavytsya stellte in der 86. Minute den 3:0-Endstand her.

André Schulin



Ich habe nicht überreagiert. Ich habe ein Schimpfwort benutzt.

— Christian Streich