HSV erzwingt das Glück

von dpa11.04.2010 | 18:26 Uhr

Durch ein Johansson-Eigentor kurz vor Schluss blieb Hamburg bestmöglich im Wettkampf um die Europa League-Plätze, während Bochum nach acht Partien ohne Dreier tiefer in die Gefahrenregion rutschte.

Die knappe Viertelstunde gehörte recht eindeutig den Hausherren, doch ihre Halbchancen zwischen der 3. und 14. Uhrzeigerumdrehung blieben Aufrufe an die HSV-Deckung, sorgsamer zu verteidigen. Die Hanseaten initiierten dann aber auch ihrerseits eigene Angriffe, wobei Torun Torwart Heerwagen prüfte und vier Minuten später durch Tesches Kopfball sogar überraschend in Führung ging (18.). Der Ex-Bielefelder hatte von einer Aogo-Ecke profitiert und sich im Luftkampf durchgesetzt. Der VfL nahm jedoch kurz darauf den Offensivfußball wieder auf, kam allerdings vorerst nicht zu weiteren Möglichkeiten. Eher schon war Aogo nah am zweiten HSV-Treffer (25.). Mit Fernschüssen antowortete vor allem der auffällige Dedic, traf wuchtig zuerst nur den Pfosten (27.), aber fünf Minuten später nach einer Ablage von Epallé aus fast 20 Metern zum Ausgleich (32.). Kurz davor hatte Petric nach Zusammenspiel mit Boateng per Heber das 2:0 knapp verpasst. Vor dem Pausentee spielten beide Teams die Restzeit sicherheitshalber ambitionslos herunter.

Dieser Zustand änderte sich nach der Rückkehr aus den Kabinen erkennbar, denn es wurde sichtlich auf den nächsten Treffer gedrängt, doch zu ungenau abgeschlossen (Epallé, Trochowski, Boateng Mathaijsen). Die größten Chancen hatten dann zuerst Ruud van Nistelrooy, der nur knapp am linken Pfosten vorbei zielte (74.) und der eingewechselte Christian Fuchs, der Rost zwar überlupfte, aber auch das Tor (78.). Die Entscheidung erzwang der HSV zwei Minuten vor dem Ende der fehlerhaften, aber auch flotten Partie nach einem Ballgewinn von Berg im Mittelfeld. Der Schwede passte zentral auf van Nistelrooy, der über seine Weiterleitung auf die Stationen Trochowski und Zé Roberto nach dessen Hereingabe im Torraum den Ball nur leicht touchierte, den grätschenden Johannson indes irritierte, und vom Bein des VfL-Mittelfeldspielers sprang die Kugel ins eigene Netz. Ein Remis hätte dem Spielverlauf zwar eher entsprochen, doch die letzte wirkungsvolle Angriffsaktion hatte der HSV kreiert und das Glück somit konkret auf seine Seite gezogen.

Ulrich Merk