HSV fehlte weiterhin die Konstanz

von Günther Jakobsen20:11 Uhr | 02.12.2012

Der Torwart des Hamburger SV, René Adler, hatte nach dem Sieg gegen Schalke Konstanz gefordert. Doch seine Vorderleute gehorchten ihm nicht. Die Hanseaten kamen beim VfL Wolfsburg über ein Unentschieden nicht hinaus und waren am Ende mit dem einen Punkt sogar gut bedient.

Die Wolfsburger erwischten den besseren Start in die Partie und hätten nach vier Minuten sogar einen Handelfmeter bekommen müssen. Nachdem Bruma im Strafraum Polaks Schuss mit dem Unterarm abgeblockt hatte, entschied der Schiedsrichter zwar auf ein Handspiel, aber verlegte den Tatort außerhalb des Sechzehners. Nach einer knappen Viertelstunde fanden auch die Hamburger besser ins Spiel. In der Anfangsphase prägten jedoch noch die beiden Abwehrreihen das Geschehen. Spätestens am gegnerischen Strafraum endeten die Angriffe beider Mannschaften. Bezeichnenderweise war die erste nennenswerte Tormöglichkeit einer Standardsituation zu verdanken. Aogos Freistoß aus knapp zwanzig Metern strich knapp am rechten Pfosten vorbei (23.). Drei Minuten später gingen die Hanseaten in Führung. Nach Rudnevs´ Zuspiel entwischte Beister seinem Gegenspieler Naldo, lief alleine auf das gegnerische Tor zu und schob zum 1:0 ein. Nach dem Hamburger Führungstreffer wurde die Partie lebhafter. Der VfL war um eine prompte Antwort bemüht. Aogo blockte Diegos Schuss mit seinem Körper ab (29.). HSV-Keeper Adler lenkte Naldos Freistoß über die Latte (30.). Aber auch die diesmal ganz in blau gekleideten Rothosen wollten sich nicht zu weit in die eigene Hälfte drängen lassen und sorgten für Entlastung. Badelj vergab kurz vor dem Pausenpfiff eine Großchance, auf 2:0 zu erhöhen. Der Kroate zielte am rechten Pfosten vorbei (43.). Im direkten Gegenzug prüfte auf der anderen Seite Vierinha Adler und verfehlte Diegos Seitfallzieher das Tor (44.).

Nach der Pause ging es erst einmal genauso weiter. Der Ausgleich für die Autostädter hätte genauso gut fällen können wie der vorentscheidende zweite Treffer für die Hanseaten. Sieben Minuten nach dem Wiederbeginn bot sich dem Führungstorschützen Beister eine weitere Großchance. Der gegnerische Torwart Benaglio war schon in die andere Ecke unterwegs. Aber dem ehemaligen Düsseldorfer verunglückte der Schuss, so dass Benaglio problemlos an den Kullerball herankam. Auf der Gegenseite musste Adler Dosts Kopfball abwehren (56.). Danach verflachte die Partie jedoch wieder. Wolfsburg fehlte die zündende Idee im Spiel nach vorne. Der HSV war schon zufrieden damit, die Angriffsbemühungen der Wölfe abzuwehren - was allerdings in dieser Phase auch keine große Aufgabe war. Der Ausgleichstreffer für den VfL fiel dementsprechend unerwartet und nach einer Standardsituation. Im Anschluss an eine zunächst abgewehrte Ecke lenkte Kjaer mit dem Kopf Schäfers Flanke in die Maschen (68.). HSV-Keeper Adler beschwerte sich anschließend beim Schiedsrichter, dass zuvor ein Foul an ihm im Fünf-Meter-Raum nicht geahndet worden war, und holte sich die Gelbe Karte ab. Die Rothosen konnten den Schalter nicht wieder umlegen und sorgten kaum mehr für Entlastung. Mit dem Rückenwind durch den Ausgleich drängten die Autostädter nun sogar auf den Siegtreffer. Vierinha traf mit einem Schuss wie im Tipp-Kick den rechten Innenpfosten (76.). Schäfers Versuch strich am rechten Pfosten vorbei (87.). Und weil auch der eingewechselte Lakic in der letzten Sekunde seinen Kopfball nicht im Ziel unterbrachte, blieb es bei dem am Ende für den HSV etwas glücklichen Unentschieden.

Senthuran Sivanada



Wenn ich in Barcelona gehasst werde, dann ist das deren Problem, und nicht meins. Angst ist ein Wort, das es in meinem Fußball-Wortschatz nicht gibt.

— Jose Mourinho