Durch den 1:0-Erfolg in Wolfsburg wahrte der Hamburger SV seine Rolle als ärgster Verfolger des FC Bayern, während Werder Bremen in Nürnberg 1:3 unterging und seine letzten Ambitionen auf den Titel fahren lassen musste. Im Abstiegskampf sammelten neben dem Club auch Mainz (2:1 in Leverkusen) und Frankfurt (5:2 gegen Duisburg) wichtige Zähler. Dagegen dürfte für Köln der Klassenerhalt in weiter Ferne gerückt sein (0:1 in Hannover) und Kaiserslautern musste ebenfalls Federn lassen (1:2 in Dortmund). Gladbach spielte derweil gegen Stuttgart 1:1.
Durch ein Tor von Benny Lauth in der 22. Spielminute entführte der Hamburger SV im Nordderby beim VfL Wolfsburg drei Punkte. Die Hanseaten trafen auf verbesserte Wölfe, denen allerdings im Angriffszentrum die Durchschlagskraft fehlte, da Hanke früh verletzt ausschied und der eingewechselte Klimowicz nach seiner Verletzungpause noch nicht wieder in Form war. Hamburg überzeugte vor allem im ersten Durchgang und hielt den Vorsprung dank souveräner Abwehrarbeit nach der Pause bis zum Schlusspfiff.
Der andere norddeutsche Champions League-Kandidat, Werder Bremen, kam gegen einen hochmotivierten 1. FC Nürnberg nie richtig ins Spiel. Torjäger Vittek (21.) brachte den Club in Front und Schroth legte zum 2:0 (36.) verdientermaßen nach. Hoffnung gab es für die Bremer, nachdem Klose zum 1:2 (57.) traf, doch erneut Vittek (69.) machte den Dreier für die Gastgeber klar, die sich damit weiter von den Abstiegrängen entfernten. Für Werder dürfte diese Niederlage den endgültigen Abschied von etwaigen Meisterschaftsträumen bedeuten.
Borussia Mönchengladbach kam in einem schwachen Spiel daheim gegen den VfB Stuttgart nur zu einem 1:1. Zwar köpfte Fukal (69.) nach einer langweiligen ersten Hälfte die Gastgeber in Führung, doch der eingewechselte Cacau nutzte seine Chance in der 75. Minute zum Ausgleich. Zumindest die spannende Schlussphase entschädigte für den lange Zeit drögen Kick.
Einen wichtigen Auswärtsdreier sicherte sich der FSV Mainz 05 bei der enttäuschenden Werkself Bayer 04 Leverkusen. Zwei schöne Tore von Zidan (34., 64.) brachten die Rheinhessen auf die Siegerstraße, ehe Freier (85.) noch der späte Anschlusstreffer gelang. Die Punkte aber gingen zurecht an die engagierte Klopp-Elf.
Ein Spiel voller Highlights sahen die Besucher in der Commerzbank-Arena in der Mainmetropole. Eintracht Frankfurt führte bereits nach 13 Minuten durch Tore von Amanatidis (1., 13.) und Köhler (11.) mit 3:0. Während sich danach viele verärgerte Fans des MSV Duisburg früh auf den Nachhauseweg begaben, kam das Team von Jürgen Kohler noch vor der Pause auf 2:3 durch Tore von Bodzek (25.) und Lavric (32.) wieder heran. Frankfurt verpasste zwar in der 35. Minute die erste Chance zum 4:2, weil Copado mit einen Handelfmeter an Torwart Koch scheiterte, holte diesen vermeintlichen Spielstand jedoch nach dem Seitenwechsel durch ein Tor von Amanatidis (57.) nach. In der 79. Minute durfte Copado ein zweites Mal bei einem Handelfmeter ran und verwandelte diesmal sicher. Duisburgs Möhrle sah in der 86. Minute den Gelb-Roten Karton.
Im ersten Durchgang sahen die Zuschauer im Signal-Iduna-Park ein Spiel auf ein Tor, denn Borussia Dortmund befand sich nahezu durchweg im Vorwärtsgang. Nur mit viel Glück überstand der völlig überforderte 1. FC Kaiserslautern bis zur 25. Minute diesen Ansturm, aber dann war Dedé plötzlich durch und erlöste den BVB. Allerdings folgte kurz vor dem Seitenwechsel der überraschende Ausgleich, denn Skela lupfte einen Freistoß ins Netz von Torwart Gentenaar (45.). Die Borussen ließen indes auch nach der Pause nicht nach und erhöhten in der 64. Minute durch Kringe auf 2:1. Trotz weiterer guter Möglichkeiten für die Hausherren blieb es letztlich ihrem knappen, aber hochverdienten Erfolg.
Wahrscheinlich war die Niederlage des 1. FC Köln bei Hannover 96 der endgültige Anfang vom Bundesliga-Schaulaufen der Geißböcke vor dem Abstieg in Liga zwei. Hashemian hatte im Nachschuss zum einzigen Treffer der Partie in der 39. Minute getroffen. Köln spielte vorne total harmlos und durfte froh sein, dass die Niedersachsen im zweiten Durchgang nur noch das Ergebnis verwalteten.
Ulrich Merk
I weiß es net. Frag den Löw, der weiß es auch net.
— Franz Beckenbauer auf die Frage, ob er für die hervorragende WM-Leistung eine Erklärung habe