Huntelaars Doppelpack reicht nicht

von Günther Jakobsen09.11.2015 | 14:08 Uhr

Die drei letzten Begegnungen des 12. Spieltags brachten für drei Klubs nennenswerte Veränderungen: Dortmund festigte eine absolute Inselposition als Zweiter für mindestens drei Spieltage, Werder verließ den rot eingefärbten Bereich und Augsburgs rote Laterne strahlte nach der Niederlage im Kellerduell noch bedrohlicher.

„Der Punkt fühlt sich für uns ganz gut an“, kommentierte Lilien-Trainer Dirk Schuster das 1:1-Unentschieden gegen den Hamburger SV. Mit seinem fünften Remis verteidigte der Aufsteiger aus Darmstadt den 13. Tabellenplatz, während die Hamburger (runter auf Rang 11) einen Platz einbüßten. „Wir haben unsere Führung nicht lange genug gehalten“, sah Bruno Labbadia einen Knackpunkt darin, dass der durch Lasoggas Elfmetertreffer (29.) erzielte Vorsprung schon kurz nach dem Seitenwechsel wieder verloren ging: Völlig freistehend köpfte Heller nach Gondorfs Maßflanke zum Endstand ein (47.).

Im Traditionsderby gegen den FC Schalke setzte sich Borussia Dortmund verdient mit 3:2 durch und verblieb damit noch halbwegs im Fahrwasser des Tabellenführers aus München. Schalke gab einen Platz ab (runter auf Rang fünf). „Die Spannung am Ende wäre nicht nötig gewesen“, zielte Thomas Tuchels Kritik auf die unzureichende Chancenverwertung der Schwarzgelben ab, die den Gästen bis zum Schluss Hoffnung auf einen Punkterfolg gewährte. Nach der 3:1-Führung in der 48. Minute verpasste der BVB eine Vorentscheidung. Huntelaar, mit seinem zweiten Treffer (33. und 71.), hielt die Königsblauen im Rennen - den Ausgleich schafften die Gäste indes nicht mehr.
Höchst spannend gestaltete sich die sechsminütige Nachspielzeit im Kellerduell zwischen Augsburg und Bremen, als Verhaeghs Handelfmeter nach 91 Minuten den 1:2-Anschluss der Gastgeber brachte. Der FCA war jedoch unterm Strich zu harmlos im Angriff, um Werders Erfolg noch zu gefährden. Pizarro (58.) und Bartels (69.) befreiten mit ihren Toren die Grünweißen aus einer prekären Tabellensituation. Augsburgs Sorgen vergrößerten sich nach sieben sieglosen Spielen. „Es war wie so oft in den letzten Wochen. Wir agieren und machen das Spiel, aber es fehlt die letzte Durchschlagskraft“, klagte Markus Weinzierl.

Auch Trainer können mal solche Entscheidungen treffen, man muss nicht immer entlassen werden, sondern man kann auch frühzeitig sagen, dass man nicht weitermachen will, wenn verschiedene Dinge nicht stimmen. Das ist tatsächlich möglich.

— Jürgen Klopp